Fortbewegungsmittel wie das Fahrrad möchte Christoph Jankowsky von der Stadtverwaltung in der Zukunft gerne mehr genutzt sehen. Foto: Konczak
Noch bis Mitte Mai ist es den Delmenhorster Bürgern möglich, sich am aktuellen Einzelhandelskonzept zu beteiligen. Bis dahin zunächst per Internet, am 20. April wird es auch eine Veranstaltung in der Markthalle geben, die rund um die Ermöglichung der Bürgerbeteiligung konzipiert ist.
„Die Öffentlichkeitsbeteiligung ist eine Kür“, sagt Christoph Jankowsky, in der Stadtverwaltung für Stadtentwicklung und Gesamtstrategie zuständig. Zwingend notwendig sei es nicht, die Bürger derart interaktiv miteinzubeziehen, so Jankowsky. Doch ein Einzelhandelskonzept braucht es jetzt wieder. Schon allein rechtlich gesehen. Jankowsky beschreibt sich als Menschen, der in seiner Arbeit eher für Jahrzehnte als für Jahre plant. Im Blick behalten will er allerdings die Themen Klimaschutz – ein „Megatrend“, so Jankowsky – und den Völkerwandel. Und die Nahversorgung jenseits der Innenstadt. Jankowsky erachtet diese als prägend für Delmenhorst. Um die Attraktivität von Delmenhorst als Wohnort beizubehalten oder vielleicht sogar noch zu erhöhen, sei es nun einmal wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger mit größtmöglicher Bequemlichkeit Einkäufe des täglichen Bedarfs decken können.
Wie schon 2016 übernimmt die Firma Cima die Erarbeitung des Konzepts. Die Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung gibt es ohne Aufpreis. Projektleiter Benjamin Kemper betont, dass mit dem Einzelhandelskonzept Handlungsempfehlungen ausgesprochen werden und planungsrechtliche Grundlagen erfolgen. Doch gerade der großflächige Einzelhandel müsse sich am Konzept orientieren.
Umsetzung von Wünschen dauert
Zur Bürgerbeteiligung mahnt Jankowsky noch an, dass Wünsche nicht von heute auf morgen umgesetzt werden. Sei etwa eine Unterbringung von Lastenrädern an bestimmten Orten gefordert, sei es nicht zu leisten, dass eine solche am nächsten Tag aufgestellt wird. Kritik werde natürlich aufgenommen, vor allem zum Thema Klimaschutz, womit Jankowsky wieder auf seinen „Megatrend“ zu sprechen kommt. Es sei notwendig bei Einkaufsmöglichkeiten Überlegungen anzustellen, wie besser auf das Auto verzichtet werden könnte, meint er. Besser sei es, wenn Menschen etwa mit dem Fahrrad, dem Pedelec oder ähnlichen Verkehrsmitteln ihre Besorgungen vornehmen könnten. Da müsse im Sinne des Klimaschutzes und Delmenhorsts Titel als Klimamusterstadt noch nachgebessert werden. Auch werde es immer wichtiger im Blick zu behalten, wie sich ältere Mitbürger versorgen können.
Unter einzelhandelskonzept-delmenhorst.de finden sich die Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung. Der Themenworkshop zum Einzelhandelskonzept wird am 20. April in der Markthalle von 17 bis 20 Uhr stattfinden. Eine vorherige Anmeldung ist hier nicht notwendig.
