Die „Europäische Förderung für den ländlichen Raum“, kurz LEADER genannt, könnte dem Landkreis Osterholz in der nächsten Förderperiode bis zu drei Millionen Euro Projektmittel bescheren. Einzelne Vorhaben für die von 2023 bis 2027 laufende Förderrutsche sind schon in der Pipeline.
Bewerbung mit Regionalem Entwicklungskonzept
Der Landkreis bewirbt sich bereits zum dritten Mal um Geld aus dem LEADER-Topf. Im vorangegangenen Zeitraum 2014 bis 2020 flossen 2,5 Millionen Euro in 37 regionale Vorhaben.
Die Mittel werden nicht direkt von der EU ausgeschüttet, sondern vom jeweiligen Bundesland. Alleine in Niedersachsen gibt es dieses Mal voraussichtlich 68 potenzielle LEADER-Regionen, 21 davon fallen in die Zuständigkeit des Amtes für Regionalentwicklung (ArL) Lüneburg. Wer dabei sein möchte, muss der ArL bis zum 30. April sein „Regionales Entwicklungskonzept“ (REK) vorlegen. Das des Landkreises steht unter dem Motto „Kulturlandschaften Osterholz“. Die Besonderheit: Auch das Bremer Blockland gehört zu dieser LEADER-Region.
Bis zu 80 Prozent Förderung
Das ArL nimmt das Konzept genau unter die Lupe, über die Aufnahme ins Programm entscheidet letztlich das Landwirtschaftsministerium in Hannover. Der Förderschlüssel beträgt 20 Euro pro Einwohner und 20.000 Euro pro Quadratmeter. Sämtliche Projektanträge werden einem festgelegten Kriterienkatalog unterzogen und können eine Förderung zwischen 30 und 80 Prozent erhalten. Bei öffentlichen Projekten erfolgt die Kofinanzierung meist durch die jeweilige Gemeinde, zuweilen auch mit Unterstützung des Landkreises.
Landrat Bernd Lütjen ist zuversichtlich, dass der Landkreis wieder dabei sein wird. „Wir können die Erfolgsgeschichte unserer LEADER-Region fortschreiben.“
Fahrradbrücke in Höftdeich
Anders als in den Vorjahren umfasst die Osterholzer Bewerbung gleich vier konkrete „Starterprojekte“. Mit rund 60.000 Euro Projektkosten steht eine Brücke über die Wümme bei Höftdeich auf der Wunschliste. Sie ist ein Herzenswunsch vieler Radausflügler. Für die weitere Elektrifizierung der Torfkahnflotte, vor allem der in der Kreisstadt, sind Projektkosten in Höhe von 54.000 Euro veranschlagt. In dieser Periode sind neben Umweltaspekten auch die Förderung von Kindern und Jugendlichen stärker im Fokus. Das spiegelt sich in dem anvisierten Graffitiprojekt für Unterführungen in Ritterhude und Osterholz-Scharmbeck. Dafür schlagen 3.000 Euro zu Buche.
Schon viele neue Ideen
Die Vermarktungsplattform der Touristikagentur Teufelsmoor-Unterweser mitsamt Buchungssystem muss komplett umgestaltet werden. Dafür kalkulieren die Verantwortlichen 40.000 Euro. „Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl an Ideen“, sagt Jana Lindemann vom Amt für Kreisentwicklung. Beispielsweise die Schaffung eines Disc-Golf-Parcours. Lindemann ist gespannt, was sich noch an Impulsen aus der Bevölkerung heraus ergibt.