Müllsammelaktion OHZ Mitglieder des Segelclubs Hamme fanden jede Menge "Wildmüll". Foto: Böhme
"OHZ räumt auf"

„Müll ist gesellig“

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Etwa 1.000 Kreisstädterinnen und Kreisstädter beteiligten sich am Großreinemachen.

Osterholz-Scharmbeck „Wir haben schon mehrere große Säcke voll“, sagt Rolf Gerlach und zubbelt seine Arbeitshandschuhe zurecht. Gerlach war einer von mehreren hundert Freiwilligen, die am vergangenen Wochenende dem Aufruf zur Aktion „OHZ räumt auf“ gefolgt waren. In zahlreichen Quartieren und Stadtteilen waren die Menschen mit Müllsäcken, Handschuhen und Zangen ausgerüstet losgezogen. Das Großreinemachen fand zum zwölften Mal statt.

Von Masken bis zu Sitzkissen

Gerlach und fünf weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter vom Segelclub Hamme nahmen sich das Gebiet vom Hafen über den Hafenkanal bis hin zu Tietjens Hütte vor. Ihre Ausbeute: Viele Plastik- und Glasflaschen, Sitzkissen, Hundekottüten, Corona-Schutzmasken und Teppiche. Auch Glaswolle, Spanngurte und Hausmüll gingen ihnen „ins Netz“. „Müll ist gesellig“, meinte Gerlach.
Manche Stücke seien wohl wegen schlechter Ladungssicherung von den Fahrzeugen gefallen, mutmaßte Philip Salomon. Auch Spaziergänger verlören mal ein Taschentuch oder Bonschenpapier. „Das kann passieren“, so Salomon. „Aber was mich ärgert ist, dass die ‚McDonalds-Gesellschaft‘ so viel Müll hinterlässt.“ Ein typisches „Mitbringsel“ vieler Sammeltrupps waren Kippen. Mal vereinzelt, mal ganze, offenbar aus Autoaschenbecher stammende Haufen. Kippen brauchen Jahrzehnte, bis sie zersetzt werden. Zudem enthalten sie viele Schadstoffe.

Mehr Beteiligung als erwartet

Das Gebiet rund um die Kläranlage in Lintel nahmen sich zwölf Freiwillige einer Hundehaltergruppe vor. Zu ihrer Ausbeute gehörten ebenfalls jede Menge Flaschen, aber auch Verpackungen und Plastikfolien. An der Aktion beteiligten sich zahlreiche Vereine. In Buschhausen etwa der Schützenverein und das Erntefestkommitee. In Freißenbüttel und Sandhausen packten die Freiwilligen Feuerwehren mit an. Wohl auch aufgrund des guten Wetters war der Andrang mancherorts größer als erwartet. So wie in Scharmbeckstotel. „20 haben sich angemeldet“, sagte Ortsvorsteher Peter Schnaars. „Gekommen sind dann aber 50.“
Als Dankeschön wartete auf alle ehrenamtlichen Müllsammlerinnen und -sammler ein deftiger Erbseneintopf im Medienhaus auf dem Campus. Organisiert wurde die Aktion übrigens vom Lions Club Osterholz. Die Schirmherrschaft hatte Bürgermeister Torsten Rohde inne.

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