Kunst-Auktion Worpswede Klaudia Krohn, Stefan Schwenke, Susanne Weichberger und Peter-Jörg Splettstößer (von links) freuen sich über den großen Erfolg der Benefiz-Auktion. Foto: Böhme
Benefiz-Kunstauktion

„Zum Ersten, zum Zweiten, Zum Dritten…“

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Worpsweder Künstler und Kunstsammler stiftete 160 Werke für eine Benefiz-Auktion zugunsten der Ukraine

„Ich bin selber ein Flüchtling“, sagt Peter-Jörg Splettstößer. Der Worpsweder Künstler floh im Februar 1945 mit Mutter und Schwester von Pommern nach Worpswede. „Mir war nicht bewusst, dass ich eigentlich traumatisiert bin.“ Bei den Bildern der Flüchtlinge aus der Ukraine sei ihm das „mit großer Heftigkeit wieder ins Bewusstsein“ gekommen. „Ich fühlte mich verpflichtet, etwas aus Worpswede heraus zu tun.“

Große Resonanz auf den Aufruf

Seine Idee: Kolleginnen und Kollegen und Kunstsammler dazu zu bewegen, Werke für eine kurzfristig anberaumte Auktion zugunsten der Ukraine-Hilfe zu spenden. Seine Idee stieß beim Worpsweder Bürgermeister Stefan Schwenke sofort auf Zustimmung. Und wurde mit Hilfe der Kulturbeauftragten Klaudia Krohn in die Tat umgesetzt. An zwei Nachmittagen konnten Exponate in der Ratsdiele abgegeben werden. Insgesamt kamen rund 160 Werke zusammen. Darunter sind Arbeiten von Friedrich Meckseper, Uwe Haessler, David Didebulidze und Rainer Malich.

Vor allem Gemälde und Grafiken

„Wir haben mit so viel nicht gerechnet“, gestehen die Organisatoren. Das Gros sind Gemälde, Grafiken und Fotografien. Sie wurden am  2. April in der Ratsdiele versteigert. Mindestgebot war jeweils ein Drittel des üblichen Verkaufswertes. „Es geht bei 15 Euro los. Und geht bis 600 Euro“, sagt Splettstößer. 79 Werke fanden durch die Auktion einen neuen Besitzer.  Was am Auktionstag nicht unter den Hammer kam, stand am Folgetag in der Ratsdiele zum Abverkauf bereit. Das Interesse war laut Krohn auch hier groß.

14.850 Euro an Spendengeldern

Der Kassensturz konnte sich sehen lassen: „Insgesamt sind 14.850 Euro bei der Versteigerungsaktion zusammengekommen“, so die Kulturbeauftragte. Das Geld wird wahrscheinlich zu je einem Drittel an Care, Ärzte ohne Grenzen und die Hilfe für in Worpswede untergekommene Flüchtlinge aus der Ukraine gehen. Am Weyerberg sind bereits in über 50 Haushalten Menschen aus der Ukraine aufgenommen worden. Künstler aus der Ukraine waren übrigens schon zu Gast in Worpswede. Und Worpsweder wiederum stellten im Rahmen der Kunst- und Filmbiennale in Kiew aus.

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