Während Werder wieder zurück ist im Oberhaus, verpasste der HSV nun schon zum vierten Mal den Wiederaufstieg. Foto: Nordphoto Dieses Duell wird es so schnell nicht mehr geben: Werders Milos Veljkovic (li.) gegen Hamburgs Torschützenkönig Robert Glatzel, der mit dem HSV den Aufstieg verpasst hat. Foto: Nordphoto
Eindeutige Bilanz

Platz 3 ist der erste Verlierer

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Das Scheitern des Hamburger SV in der Relegation unterstreicht die Bedeutung des Bremer Direktaufstiegs.

Es schon erstaunlich, wenn man sich im Bekanntenkreis umhört, wie viele Bremer in der Relegation dem Hamburger SV – ausgerechnet dem Erzrivalen der Grün-Weißen – die Daumen gedrückt haben. Seit Montagabend ist aber klar, dass das alles nichts genutzt hat. Trotz des Hinspielsiegs in Berlin verpasste der HSV durch ein 0:2 im Volkspark die Rückkehr in die erste Liga.

Neureiche Hertha statt HSV

Was bedeutet das jetzt aus Sicht der Werderaner? Zum einen natürlich, dass sie in der kommenden Saison wieder auf das große Nordderby verzichten müssen und stattdessen zweimal die bei vielen Fans unbeliebte neureiche Hertha vor der Brust haben.
Die Relegation zeigte aber auch, wie wichtig es für die Bremer war, in der 2. Liga Platz 2 und damit den direkten Aufstiegsplatz zu erreichen.

Erstligisten führen mit 11:3

Denn im Duell des Drittletzten der 1. Liga gegen den Drittbesten der 2. Liga ist und bleibt die unterklassige Mannschaft der Außenseiter. In den 14 bisherigen Relegationsrunden (seit deren Wiedereinführung 2009) setzte sich elfmal der Erstligist durch und nur dreimal der Zweitligist. In den vergangenen 10 Auflagen war lediglich Union Berlin als Zweitligist (2019 gegen Stuttgart) als unterklassiges Team im Relegationsshowdown erfolgreich.

Im Rückspiel beinahe chancenlos

Aus Hamburger Sicht war das Scheitern in der Relegation besonders frustrierend, weil Hertha im Hinspiel so extrem schlecht war, dann aber dennoch im Rückspiel (bot dort die älteste Mannschaft seit 15 Jahren auf) ziemlich ungefährdet das Duell noch umbog und den HSV beinahe chancenlos aussehen ließ. Es war der Beleg dafür, dass die individuelle Qualität, körperliche Robustheit und Cleverness eines Erstligisten meist ausreichen, um sich gegen einen Zweitligisten über die Runden zu retten.

Sprung in 1. Liga ist groß

Entweder sehr souverän wie aktuell die Hertha oder im vergangenen Jahr der 1. FC Köln (5:1 im Rückspiel gegen Holstein Kiel, damals noch unter dem jetzigen Werder-Coach Ole Werners) – oder wie vor zwei Jahren Werder mit zwei Unentschieden gegen Heidenheim.
Der Sprung von der 2. in die 1. Liga ist also auch für einen direkten Rückkehrer wie Werder nicht zu unterschätzen, Erst recht, wenn man in der großen Ausgeglichenheit im Unterhaus schon nicht zu den Überfliegern gehörte und bis zum letzten Spieltag um den Aufstieg zittern musste.

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