Über den Gumbinnenweg mit seinem kleinen Wendehammer erreichen die Kleingätner gegenwärtig noch ihre Parzellen. Damit soll aber bald Schluss sein.Foto: Bollmann
Kleingarten

Streit um Wohnsiedlung

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Kleingärtner wollen die Bebauung am Gumbinnenweg verhindern.

Die geplante Klimaschutzsiedlung am Rande der Ostpreußischen Straße verursacht für Wirbel. Die Parzellisten vom Kleingartenverein Tannenweg lehnen die geplante Bebauung ab und fürchten um den Zugang zu ihren Gärten über den Gumbinnenweg. Denn nach dem Bau der Siedlung soll der Weg zu einer Spielstraße umgewandelt und die Fahrt zu den Gärten unterbunden werden.

Nachdem zunächst 80 Wohneinheiten auf dem drei Hektar großen Areal am Gumbinnenweg errichtet werden sollten, habe man nach den jetzigen Planungen sogar 186 Wohneinheiten in der so genannten Klimaschutzsiedlung gezählt“, ärgern sich Thomas-Meyer Bohe und Werner Dressel vom Kleingartenverein (KGV) Tannenberg.

Wälder müssten weichen

Dabei haben die beiden prinzipiell nichts gegen den Bau von Wohnungen. Allerdings sollten die auf einer bereits versiegelten Fläche entstehen und nicht auf dem ökologisch interessanteren Gumbinnenweg, sagen sie. Neben Parzellen befinden sich auf dem drei Hektar großen Gelände nämlich auch Wälder, die der geplanten Bebauung weichen müssten. Darunter auch drei besonders alte Atlas-Zedern, betont Dressler. Auf dem Gelände leben zudem seltene Tierarten wie Kröten und Lurche sowie jede Menge Fledermäuse. Sogar Schleiereulen, Sperber, Bunt- und Grünspechte hat Dressler dort schon gesehen.

Das die geplante Klimaschutzsiedlung tatsächlich ein Gewinn für das Klima ist, bezweifeln Meyer-Bohe und Dressler. Denn das dort existierende Waldstück sei auf jeden Fall besser für das Klima als jede weitere Versiegelung von Flächen. Und: „Wir brauchen dringend die Kleingartengebiete“, sagt Meyer-Bohe.
Zugleich befürchten Meyer-Bohe und Dressler, dass mit der – nach der Bebauung – versperrten Zufahrt über den Gumbinnenweg ein Teil der Kleingärten abgeschnitten wird. „Das nimmt uns die Lebensader weg“, erklärt Meyer-Bohe. Es sei wichtig, dass man mit dem Auto zur Parzelle komme, da man ja auch viel Material wie Grünschnitt oder Erde transportieren müsse. Deshalb solle der Zugang über den Gumbinnenweg mit seinem kleinen Wendehammer erhalten werden.

Kürzerer Weg

Alternativ zum 180 Meter langen Gumbinnenweg könne man allerdings auch einen 120 Meter langen neuen Weg von der Konrad-Adenauer-Allee schaffen, räumen die beiden ein. Die Verhandlungen darüber seien bislang allerdings gescheitert. „Wir verhandeln aber weiter bis zum Ende und vertreten die Interessen der Kleingärtner. Dabei gibt es aber auch rote Linien“, betont Dressler: „Wir wollen keinen Streit, sondern eine Einigung.“

Man sehe aber auch einer Normenkontrollklage und einem Gerichtsverfahren gelassen entgegen, sagt Meyer-Bohe. Eigentlich gebe es nämlich ein Entwicklungsgebot. dass der alte B-Plan von 1977 weiterentwickelt werden müsse. Dies sei im Bereich des Gumbinnenweges aber nicht geschehen, erklärt Meyer-Bohe, der sich auch eine stärkere Unterstützung durch den Landesverband der Gartenfreunde wünscht.

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