Berlin und Brandenburg machten den Anfang. Dort schickte der ADAC, Europas größer Autoclub, seine Pannenhelfer zu einer speziellen Fortbildung.
Auch in Bremen sind sie jetzt besonders geschult. Nicht, weil sie sich künftig vermehrt um Hybridwagen und Elektro-Autos kümmern müssen. In den Kursen lernten die bundesweit rund 1.650 Pannenhelfer, wie man geplatzte Fahrradreifen flickt, die abgesprungene Kette wieder aufzieht und eine gebrochene Speiche ersetzt.
ADAC erweitert Angebot
Der Autoclub kümmert sich jetzt auch um Fahrradfahrer, wenn sie eine Panne haben. „Immer mehr Mitglieder steigen auf das Fahrrad um, auch auf dem Weg zur Arbeit.
Deshalb gilt es auch hier, die Weiterfahrt bei einer Panne, so schnell es geht, zu ermöglichen“, begründet der ADAC das neue Angebot.
Schon zuvor hatte ADAC-Präsident Christian Reinicke festgestellt: „Für viele Kurzstrecken ergibt die Autofahrt keinen Sinn“. Es sei auch möglich, „zum Bäcker mit dem Fahrrad anstatt mit dem SUV“ zu fahren, meinte Reinicke, der seit einem Jahr den Autoclub leitet.
Die rund 21 Millionen Mitglieder des ADAC können den neuen Service kostenlos nutzen. Wer nicht dem Club angehört, muss den Einsatz bezahlen, falls er nicht schnell beitritt.
Neben den rund 1.650 Pannenhelfern stehen bundesweit auch etwa 700 Mobilitätspartner bereit, um Fahrräder zu reparieren, möglichst an Ort und Stelle. Gelingt das nicht, bringen die Pannenhelfer das Rad zur nächsten geeigneten Werkstatt, transportieren dann auch Gepäck und Ladung. Auch Akku-Probleme bei E-Bikes können die Helfer lösen.
Zwei Einschränkungen macht der ADAC allerdings: Repariert werden nur privat genutzte Räder, und die Helfer kommen nur, wenn sie den Pannenort mit ihrem Auto legal erreichen können. Wem auf einem Wanderpfad im Wald der Reifen platzt, muss selber ran.
ADFC schon seit 2015 mit Pannendienst
Der Fahrradclub ADFC bietet Radfahrern schon seit 2015 einen Pannendienst an. Eine Konkurrenz sieht er im neuen ADAC-Service nicht. „Dass jetzt immer mehr Anbieter das ADFC-Konzept kopieren, ist ein gutes Zeichen“, meint ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider. „Es zeigt, dass das Fahrrad eine immer größere Rolle spielt.“
Auch der ADFC hilft nur Mitgliedern kostenlos, die Mitgliedschaft kostet 66 Euro im Jahr, der ADAC verlangt von seinen Mitgliedern jährlich 54 Euro.