„Bremen hat sich die klimafreundliche Mobilität zum Ziel gesetzt“, erklärt Ralph Saxe, Verkehrssprecher der Bremer Grünen und Mitglied der Bürgerschaft. „Wir müssen positive Anreize schaffen, um die Mobilitätswende zu erreichen.“ Dafür brauche es eine Stärkung des Rad- und Fußverkehrs sowie des Öffentlichen Personennahverkehrs.
Auch der elektrische Individualverkehr wie E-Räder oder E-Scooter sowie das Carsharing-Angebot sollen ausgeweitet werden. „So sollen mehr Menschen auf ein privates Auto verzichten“, hofft Saxe.
Positionspapier
Bei einem Rundgang durch Findorff stellen die Grünen in einem Positionspapier vor, wie sie die Elektromobilität fördern möchten. „Diese Idee haben wir nur am Beispiel Findorff erarbeitet, soll aber insgesamt für Bremen umsetzbar sein“, betont Saxe. Um die Elektromobilität hochzufahren, brauche es allerdings eine entsprechende Lade-Infrastruktur. Deswegen schlagen die Grünen sogenannte Null-Emissions-Hubs vor.
Alle 250 Meter soll es Ladesäulen für Elektro-Lastenfahrräder, Elektro-Scooter Elektro-Carsharing und Elektroautos sowie Abstellmöglichkeiten für Lastenfahrräder geben. Neben Carsharing sollen auch Sharing-Angebote für Fahrräder und Lastenräder vorgehalten werden.
Flächendeckendes Angebot
„Wenn man diese Angebote gebündelt an einem Ort hat, wo man seine E-Fahrzeuge laden oder sich auch etwas leihen kann, ist das ein Anreiz zum Umstieg auf E-Mobilität“, sagt Saxe. Das Konzept soll nicht nur in dicht besiedelten Stadtteilen angewandt werden, sondern auch am Stadtrand, an Endhaltestellen oder an großen Umstiegsstellen. „Wir wollen ein flächendeckendes Angebot, damit man bequem von einer Mobilität in die andere umsteigen kann“, sagt Saxe.
Im vorgeschlagenen ersten Elektromobilitätsquartier Alt-Findorff gibt es laut Konzept der Grünen einen Bedarf von 65 Elektroladesäulen und acht Null-Emissions-Hubs. Einschließlich des vorgeschlagenen Betriebskostenzuschusses für Carsharing und Elektroleihlastenräder ergibt das eine Investition von rund 500.000 Euro.
„Dafür sind Zuschüsse vom Bund und der EU zu beantragen. Eine Verkehrswende kostet natürlich Geld, aber es wird noch teurer, wenn man gar nichts macht“, betont Saxe. Auch die Erlöse aus dem geplanten Bewohnerparken sollen die Verbesserung der verkehrlichen Qualität, der Verkehrssicherheit und der Aufenthaltsqualität im Quartier verwendet werden.