In Bremen droht eine Schließung der noch verbliebenen Corona-Testzentren. Denn in rund zwei Wochen, am 30. Juni, läuft die Verordnung des Bundes aus, die den Anspruch auf kostenlose Corona-Tests regelt. Schreitet der Bund nicht ein, müsste jeder seinen Test selbst bezahlen. „Ich glaube nicht, dass dann noch Testzentren aufhaben“, sagt Jan Wolters, der selbst neun Teststationen betreibt.
„Wir werden dann alle unsere Testzentren schließen, außer das am Flughafen“, kündigt Wolters an. Schon jetzt sei es schwierig. „Es werden viel weniger Bürgertests gemacht. Daher haben wir die Öffnungszeiten und das Personal angepasst, um nicht schließen zu müssen.“
Verlängerung möglich
Ob sich die Bürger auch nach dem 30. Juni kostenlos auf das Corona-Virus testen lassen können, kann derzeit auch das Bremer Gesundheitsressort nicht sagen. Aus dem Bundesgesundheitsamt heißt es momentan zwar, dass eine Verlängerung der kostenlosen Tests durchaus möglich sei, sagt Lukas Fuhrmann, der Sprecher von Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard. Aber genaues weiß auch er nicht.
Schon bisher gaben in Bremen Testzentren auf, weil sie sich finanziell nicht mehr lohnten. „Zum höchsten Stand gab es in der Stadt Bremen rund 120 Testzentren. Laut unserer Liste sind es aktuell 98“, sagt Fuhrmann, schränkt aber ein: „Wir können Testzentren nur dann von der Liste entfernen, wenn diese uns mitteilen, dass sie die Arbeit einstellen.“ Das passiere leider nicht immer. Das Testzentrum in der Messehalle 3 scheint beispielsweise geschlossen zu sein. „Wir haben den Betreiber bereits kontaktiert, da uns eine Bürgerbeschwerde erreicht hat. Bislang haben wir keine Antwort erhalten“, sagt Fuhrmann.
Infrastruktur und Kontakte
„Wenn im Herbst eine neue Welle kommt und Tests wieder kostenlos werden, hätten wir die Infrastruktur und Kontakte, um schnell wieder Stationen zu eröffnen“, ist Wolters zuversichtlich. Aber aktuell habe er große Räume gemietet. „Die Frage ist, ob diese dann verfügbar sind“, meint er. Deshalb wäre es sinnvoll, wenn die kostenlosen Tests nicht ausliefen. „Wir müssten sonst mindestens 15 Euro pro Test nehmen, um Personal und Miete auszugleichen. Dieses Angebot würde keiner annehmen.“