Die Syker Straße bleibt mindestens bis zum Jahr 2026 Baustelle. Foto: Martina I. Meyer
Syker Straße

Unterschiedliche Auffassungen

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Kreishandwerkerschaft kritisiert Ausbaupläne zur Syker Straße

„Das Verhalten der Stadtverwaltung ist keine Werbung für eine gute Zusammenarbeit zwischen der örtlichen Wirtschaft und der Stadt Delmenhorst“, klagt Sven Jochims, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Delmenhorst/Oldenburg-Land. Grund für die Kritik ist der Ausbau der Syker Straße, genauer die Breite der Straße.

„Mehrfach hat das Handwerk seine Bedenken bezüglich einer Reduzierung der Fahrbahnbreite von aktuell neun auf zukünftig 6,50 Meter geäußert – und zwar bereits in der ersten Planungsphase in den Jahren 2011 und 2012“, so Jochims. Verärgert und überrascht sei man gewesen, als im Juni 2020 plötzlich die fertigen und bereits durch den Rat der Stadt beschlossenen Ausbaupläne der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Und zwar ohne auf die Forderungen des Handwerks einzugehen.

Fahrbahnbreite als Streitpunkt

Die Delmenhorster Stadtbaurätin Bianca Urban widerspricht einer zukünftigen Fahrbahnbreite von 6,50 Metern. „Die Breite der Syker Straße wird 7,15 Meter betragen. Das ist für Bus- und Lkw-Begegnungen nachweislich absolut ausreichend“, sagt sie. Zudem habe man die Flächen für Fußgänger, Radfahrer, parkende Fahrzeuge und die Begrünung inklusive Baumstandorten schlüssig im Gesamtbild aufeinander abgestimmt.

„Die Wünsche der Kreishandwerkerschaft nach einer deutlich größeren Fahrbahnbreite sind uns bekannt gewesen. Sie sind jedoch im Sinne einer fachgerechten Abwägung und der Zielsetzung einer zeitgemäßen Planung nicht zum Tragen gekommen“, betont Urban. Eine Verbreiterung der Fahrbahn würde zwangsläufig die Anforderungen aller anderen Nutzer der Syker Straße einschränken. „An dieser Straße befinden sich gleichermaßen Wohnbebauung und gewerbliche Nutzungen. Da gilt es, eine Vielzahl von Anforderungen auf Grundlage fachlicher Aspekte zu berücksichtigen und zu erfüllen“, macht Urban die Sicht der Stadtverwaltung deutlich.

Unterschiedliche Auffassungen

Bereits im September 2021 informierte die Stadtverwaltung Vertreter der Kreishandwerkerschaft auch detailliert über die Baustelle Syker Straße. „Dabei wurde deutlich, dass unterschiedliche Auffassungen bestehen“, bedauert die Stadtbaurätin. Daran änderte auch ein Treffen von Oberbürgermeisterin Petra Gerlach mit der Kreishandwerkerschaft im April 2022 nichts.

„Es ist mehr als enttäuschend, dass die Verwaltung an ihren Ausbauplänen festhält und keine Möglichkeit sieht, die Forderungen der Wirtschaft zu berücksichtigen“, sagt Jochims. Nach wie vor besteht bei Teilen der Handwerkerschaft die Forderung nach einer Beibehaltung der vorhandenen Fahrbahnbreite.

Handwerk kritisiert Stadtverwaltung

„Die aktuelle Straßenplanung berücksichtigt und erfüllt vorbildlich alle Anforderungen an eine städtische Hauptverkehrsstraße. Sie folgt den Prämissen der geltenden Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen. Dies wurde auch im Sicherheitsaudit für den bereits im Bau befindlichen ersten Bauabschnitt bestätigt“, teilt die Delmenhorster Stadtbaurätin auf Nachfrage mit.

Bei der Kreishandwerkerschaft klingt das etwas anders: „Abschließend lässt sich aus unserer Sicht nur feststellen, dass die Meinung des örtlichen Handwerks weder im Vorfeld abgefragt noch in irgendeiner Form berücksichtigt wurde. Eine Beteiligung wäre, gerade vor dem Hintergrund einer Akzeptanz der Entscheidung durch die vor Ort betroffenen Betriebe, geboten gewesen“, so Jochims.

Für fast 13 Millionen Euro wird die Syker Straße in den kommenden Jahren erneuert. Die gesamten Bauarbeiten erstrecken sich über fünf Jahre bis zum Jahr 2026. Die jeweils aktuellen Sperrungen sind auch auf der Internetseite der Stadt Delmenhorst zu finden.

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