Amer Sandawi (rechts) erklärt Ortsamtsleiterin Inga Köstner und Beiratsmitgliedern den Stand der Renovierungsarbeiten an der Lilienthaler Heerstraße. Foto: Schlie
Geflüchtete

Endspurt für Unterkünfte

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Was Investor Amer Sandawi für die Deutsche Eiche und Horner Eiche plant.

Wer Gebäude saniert, stößt regelmäßig auf Überraschungen. So erging es auch Amer Sandawi, Eigentümer der beiden ehemaligen Hotels Deutsche Eiche und Horner Eiche. Beide Immobilien lässt er aktuell herrichten. Die Stadt will sie in den kommenden Jahren als Unterkunft für Asylbewerber und Geflüchtete nutzen. Was danach kommt, ist zumindest im Fall der Deutschen Eiche an der Lilienthaler Heerstraße noch nicht sicher.

Das weiße Gebäude an der Ecke soll in jedem Fall abgerissen werden. Bis zur Umsetzung kann es aber noch Jahre dauern.

„Ich habe noch kein Konzept“, erklärte Investor Sandawi Vertretern des Beirats Horn-Lehe bei einem Rundgang über die Baustelle. Sicher sei nur, dass das benachbarte weiße Gebäude auf dem Eckgrundstück am Autobahnzubringer abgerissen werde. Das Gebäude komme aufgrund baulicher Mängel auch nicht für eine Zwischennutzung infrage.

Schon in der Vergangenheit als Unterkunft genutzt

Ganz anders die Deutsche Eiche, die schon in der Vergangenheit als Unterkunft für minderjährige Geflüchtete gedient hatte. Probleme beim Brandschutz hätten sich relativ einfach beheben lassen, berichtet Sandawi – ohne Kompromisse. „Ich übergebe kein Gebäude, wenn es erkennbare Mängel beim Brandschutz gibt“, unterstreicht er. Grundsätzlich sei die Bausubstanz gut. Insbesondere im neueren Gebäudeteil habe man die Zimmer nur streichen müssen.

Mehr Aufwand erforderten die Zimmer im Altbau, wo auch Böden und Türen erneuert wurden. Das Gebäude soll ab September Platz für 109 Personen bieten. Der ehemalige Tanzsaal wird als Gemeinschaftsraum dienen. Dort könnten auch Sprach- und Freizeitangebote des runden Tisches stattfinden. Für die Deutsche Eiche ist eine Mietdauer von fünf Jahren vorgesehen. So lange wird es wohl auch dauern, bis Sandawi einen Vorhaben- und Erschließungsplan für das Grundstück entwickelt und mit der Baubehörde abgestimmt hat.

Unterkunft statt Studentenwohnheim

Auf der anderen Seite des Autobahnzubringers, am Hollergrund 1, wollte Sandawi das ehemalige Hotel Horner Eiche eigentlich für studentisches Wohnen entwickeln. Nun will die Stadt das Haus für zehn Jahre mieten, um Migranten eine Unterkunft bieten zu können. Eine spätere Nutzung durch Studierende sei vorbereitet, sagt Sandawi.

Die Kernsanierung ist fast abgeschlossen. Dabei sei man auf einigen Pfusch gestoßen. Energetisch sei das Gebäude aufgrund seiner Bauweise eine Katastrophe gewesen, meint Sandawi. Bereits zum 1. August will er das Gebäude übergeben. Einen Monat später, schätzt er, könnten die ersten Bewohner einziehen. Noch fehlen die Gemeinschaftsküchen. Das Haus bietet 69 Wohneinheiten mit Platz für 144 Personen.

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