Klassische Handwerksberufe wie Installateure oder Dachdecker tragen dazu bei, das Klima zu schützen. Das kommt bei Auszubildenden gut an. Foto: amh-online
Handwerk

Klimaberufe werden beliebter

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Trotzdem werden für die Energiewende weiterhin mehr Fachkräfte benötigt.

Die Energiewende führt dazu, dass klassische Handwerksberufe wie Installateure oder Dachdecker zu Berufen werden, die das Klima verbessern. „Ich denke, das wird in Zukunft ein Ansporn für viele sein, diese Berufe auszuüben“, sagt Heiko Anders, Geschäftsführer von Anders Heizung Sanitär. Er hat bereits in diesem Jahr doppelt so viele Bewerbungen für seine Ausbildungsplätze bekommen.

„Momentan habe ich drei Azubis. Zum 1. August stelle ich wahrscheinlich zwei weitere ein und einen dritten haben wir in der Warteschleife“, erklärt der Handwerker. Insgesamt hat er 20 Bewerbungen erhalten. „Bei uns kann man mit seinem Beruf einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.“ Deswegen möchte Anders in Zukunft auch seine Werbung für Auszubildende so gestalten.

Handwerksberufe im Wandel

Handwerkskammer-Präses Thomas Kurzke betont: „Viele Handwerksberufe haben sich in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt. Hightech und Klimaschutz spielen mittlerweile eine große Rolle. Das Handwerk nutzt die Tatsache, dass es einen zentralen Beitrag zum Klimaschutz leistet, für die Imagearbeit, zum Beispiel bei Berufsinfomessen, Schulbesuchen und in den sozialen Medien. Ein zentraler Punkt dabei ist, den Jugendlichen zu vermitteln, dass sie mit einer Ausbildung im Handwerk ganz persönlich viel zum Klimaschutz beitragen können.“

Trotzdem gibt es einen Mangel an Fachkräften: Eine Studie im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hat ergeben, dass das Erreichen der Ziele zur Klimaneutralität viele Arbeitskräfte benötigt. Und zwar 444.860 Fachkräfte im Jahr 2035. Schließlich müssen Häuser und Dächer klimagerecht umgebaut und Solaranlagen installiert werden.

Qualifizierte Handwerker

„Es ist wichtig, dass diese Aufgaben von qualifizierten Handwerkern übernommen werden“, findet Anders. Deswegen sehe er einen großen Bedarf, dass trotz der steigenden Beliebtheit noch mehr junge Leute in diese Branchen gehen. „In unserem Job kann man aktiv die Zukunft verändern“, findet er. Kurzke ergänzt: „Ein eindeutiger Trend zu mehr Bewerbungen in den Klimaberufen ist aber zurzeit noch nicht zu erkennen. Einzelnen Firmen verzeichnen aber ein deutliches Plus an Bewerbungen.“

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