Sommerferien hat er noch keine: Schulleiter Sebastian Gerber und seine Kollegen am Alten Postweg haben noch eine Menge einzupacken Foto: Lenssen Sommerferien hat er noch keine: Schulleiter Sebastian Gerber und seine Kollegen am Alten Postweg haben noch eine Menge einzupacken Foto: Lenssen
Schule

Mitgetragen statt ertragen

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Was es bedeutet, wenn die Grundschule Alter Postweg zum Jakobsberg umzieht

Die Sommerferien haben bereits begonnen, aber in der Grundschule Alter Postweg ist immer noch was los.

Die Schüler können zwar unbeschwert ihre Ferien genießen, aber die Lehrer legen noch ein paar Extraschichten ein.

Kein Nachsitzen, keine Fortbildung sondern Packen ist angesagt. Denn die Grundschule zieht um: Raus aus dem zwar imposanten aber maroden alten Gebäude nahe der Malerstraße rüber zum Jakobsberg, wo im ehemaligen Eisstadion ein Ausweichstandort entstanden ist.

Mehr als 150 Container auf zwei Etagen werden nach den Sommerferien die neue Heimat für die 190 Schüler, 25 Lehrkräfte und pädagogische Mitarbeiter sein.

Bauarbeiten dauern fünf Jahre an

Voraussichtlich fünf Jahre lang. Denn so lange wird es dauern, das alte Hauptgebäude und die Nebengebäude am Postweg abzureißen, wo dann größer und moderner eine Ganztagsschule entstehen soll.

Doch das ist alles noch mehr als eine Grundschulgeneration entfernt. Die nahe Zukunft sind die roten Container neben dem Vereinsgelände des Bremer SC und dem bekannten Minigolfplatz am Hastedter Osterdeich.

„Wir freuen und darauf“, sagt Sebastian Gerber, während der Schulleiter den nächsten vollen Pappkarton zuklappt.

Gerade hat Gerber erfahren, dass die Schlüsselübergabe für den neuen Standort am Jakobsberg in den Sommerferien erfolgen wird.

Im Gebäude sei alles so gut wie fertig, der Schulhof gepflastert, das Klettergerüst aufgestellt, die Sandkiste aufgefüllt und auch die kleinen Fußballtore bereits geliefert, so Gerber. Lediglich der Vorplatz zum Haupteingang muss noch fertig gemacht werden.

Umzugserprobte Schule

Die Grundschule Alter Postweg ist umzugserprobt: Wegen Sanierungsarbeiten am zwischenzeitlich einsturzgefährdeten Altbau hatte die Schule bereits zweimal ins alte Telekomgegäude an der Stresemannstraße umziehen müssen.

Aber es ist eben etwas anderen, ob man nur für wenige Wochen mit neun von insgesamt zwölf Klassen umzieht und dafür Lehrmaterial und Ausrüstung mitnehmen muss, oder ob man tatsächlich mit der kompletten Schule den Standort wechselt.

Und so packen die Lehrerinnen und Lehrer eben weiter alles ein, was am Jakobsberg noch weiterverwendet werden soll.

„Wir machen alles selbst“, sagt Gerber, der mit Umzugsunternehmen in der jüngeren Vergangenheit durchwachsene Erfahrungen gemacht hat. Bei einem Umzug an die Stresemannstraße sei ein komplettes Klassenzimmer auf dem Schulhof stehen gelassen worden, weil die Mitarbeiter Feierabend gemacht hätten.

Vor dem Umzug noch Urlaub

Gutes Einpacken ist Gerber und seinem Team auch deswegen wichtig, da es sich bei einigen Unterrichtsmaterialien um Dinge handelt, die von den Lehrern privat angeschafft wurden und nicht ersetzt würden, wenn sie beim Umzug zu Bruch gingen.

„Ich bin sehr stolz auf unser Team, das in den vergangenen Jahren so wahnsinnig viel leisten musste und das ganze Projekt nicht nur ertragen, sondern auch mittragen hat“, sagt Gerber, der deshalb mit dem Umzug auch einen besonderen Wunsch verbindet: „Dass Schüler und Lehrer endlich zur Ruhe kommen.“

Im Gebäude am Alten Postweg wird freilich erst in einigen Tagen Ruhe einkehren, wenn alles an Material und Mobilar für den Umzug vorbereitet ist. Dann hat das Kollegium für drei Wochen tatsächlich Urlaub, bevor es dann beim Einzug und Einrichten am Jakobsberg erneut in den Ferien gefordert sein wird.

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