Kein Ansturm trotz stagnierender Konjunktur. Foto: Schlie
Joachim Ossman bleibt zuversichtlich. „Gegenüber dem Vorjahr haben wir noch eine positive Veränderung“, sagt der Chef der Arbeitsagentur Bremen-Bremerhaven.
Allein in der Stadt Bremen sank die Zahl der Arbeitslosen im Juli 2022 gegenüber Juli 2021 um 4,4 Prozent.
Zwar ist die deutsche Wirtschaft zwischen April und Juni dieses Jahres nicht mehr gewachsen, und die meisten Bremer Unternehmen blicken besorgt in die Zukunft. Aber eine Entlassungswelle droht derzeit nicht.
Im Gegenteil: Noch nie waren bei der Arbeitsagentur Bremen-Bremerhaven mehr offene Stellen gemeldet als in diesem Juli: insgesamt 10.317 in Bremen, Bremerhaven und im Landkreis Osterholz.
Sonderfaktoren beeinflussen Quote
Zwar stieg die Zahl der Arbeitslosen von Juni auf Juli. Im gesamten Bezirk kletterte die Quote von 8,9 auf 9,3 Prozent, in der Stadt Bremen von 9,2 auf 9.7 Prozent. Doch das liegt an zwei Sonderfaktoren.
Viele Schulabgänger hätten sich arbeitslos gemeldet, bis sie mit ihrer Ausbildung begännen, erklärt Ossmann. Darum werde die Jugendarbeitslosigkeit zum Herbst hin wieder abnehmen.
Außerdem werden viele ukrainische Geflüchtete nun in der Grundsicherung erfasst und damit erstmals auch in der Arbeitslosenstatistik. Hier rechnet Ossmann in den nächsten Wochen mit einem weiteren Anstieg.
