Der Präsident der Bundesnetzagentur Klaus Müller warnt vor einer Verdreifachung der Gaspreise.Doch was können Bremerinnen und Bremer tun, wenn es soweit kommen sollte?
„Erst einmal ist es wichtig, nicht in Panik zu verfallen“, rät Angela Dittmer, Sprecherin des Energiekonzerns SWB. „Wie sich die Preise entwickeln, können wir noch gar nicht vorhersagen.“
Trotzdem sei es sinnvoll, sich bereits jetzt zu überlegen, wie man zu Hause und auch am Arbeitsplatz Gas und Strom sparen kann. „Beispielsweise kann man momentan gut seine Wäsche draußen trocknen lassen, anstatt sie in den Wäschetrockner zu stecken“, empfiehlt Dittmer.
Nach Möglichkeit Abschlagszahlung erhöhen
Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde würde helfen, die Speicher zu erhalten. „Wer es sich leisten kann, könnte die monatliche Abschlagszahlung erhöhen, um späteren Nachzahlungen aus dem Wege zu gehen“, rät Dittmer.
Das gehe bei der SWB beispielsweise online oder per App. „Wer den Abschlagsbetrag nicht erhöhen kann oder möchte, legt sich vielleicht ein wenig Geld zur Seite“, so die SWB-Sprecherin.
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Heizungsanlage checken lassen
Inse Ewen vom Team Energie und Klimaschutz der Verbraucherzentrale Bremen empfiehlt zu kontrollieren, ob Heizungen optimal funktionieren: „Die Heizungsanlage sollte gewartet, Heizungsrohre im kalten Keller gedämmt und Heizkörper entlüftet sein“, erklärt die Expertin.
Darüber hinaus sollten auch Fensterdichtungen überprüft werden und Türen dicht schließen. Auch die Raumtemperatur sollte im Blick behalten werden. „Wer ein Grad Raumtemperatur einspart, senkt die Energiekosten um sechs Prozent“, weiß Dittmer.
Auch elektronische Thermostatventile könnten eine Lösung sein.
Mit größerem zeitlichen Vorlauf und mit finanziellem Aufwand ist die Hausdämmung, der Fensteraustausch oder der Austausch der Heizungsanlage verbunden.
„Hier ist eine gute Planung erforderlich, um die energetische Sanierung anzugehen. Vor allem lassen sich viele Fördermittel nutzen“, sagt Ewen. Die Auswahl des richtigen Heizsystems ist dann die nächste Herausforderung.
Rechtzeitig Informationen einholen
„In vielen Fällen wird dies zukünftig die Wärmepumpe sein. Es gibt allerdings eine Reihe von Alternativen, aber schnell geht im Moment nichts“, vermutet Ewen. Sie rät: Trotzdem jetzt informieren, Förderanträge stellen, Kostenvoranschläge einholen, Bewilligungsbescheide abwarten und im nächsten Jahr umsetzen und auch überlegen, ob man eine PV-Anlage installieren oder Solarthermie nutzen kann.
Auch Heizlüfter und Radiatoren werden immer beliebter. „Pro Gerät entstehen im Monat zirka 100 Euro, wenn sie ungefähr 10 Stunden betrieben werden. Sie stellen eine Notlösung dar, wenn mal die Heizungsanlage ausfällt “,sagt Ewen.
Die Verbraucherzentrale bietet eine kostenfreie, persönliche oder telefonische Energieberatung an sowie auch Online-Vorträge.