In Salzgitter und Hennigsdorf arbeiten sie schon an den neuen Regionalzügen, die von Dezember 2024 an Bremen mit Bremerhaven, Norddeich, Osnabrück und Hannover verbinden sollen.
34 Doppelstock-Züge hat die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) beim deutschen Ableger des französischen Konzerns Alstom bestellt.
Rund 455 Millionen kostet das Paket insgesamt, davon entfallen rund 50,5 Millionen auf Bremen. Allerdings muss Bremen aus eigenen Mitteln nur 6,2 Millionen Euro aufbringen, 44,3 Millionen Euro stellt der Bund als Regionalisierungsmittel bereit.
Optionen für weitere Triebzüge
Sollten mehr Menschen die Regionalzüge nutzen und diese häufiger fahren, etwa in einem 30 Minuten-Takt zwischen Bremen und Hannover, „besteht die Möglichkeit, später noch zwei Optionen für insgesamt bis zu zwölf weitere Triebzüge einzulösen“, sagt Mobilitätssenatorin Maike Schaefer, ohne auf die Kosten einzugehen.
Dann müssten allerdings die Bahnsteige verlängert werden, außerdem müsste der Bund zusätzliche Regionalisierungsmittel bereitstellen, meint die Grünen-Politikerin.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing fordert sie auf, „diese Mittel umfassend anzuheben, wie es die Bundesländer bereits mehrfach einstimmig beschlossen haben“.
Die neuen Züge bleiben im Besitz der LNVG, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft des Landes Niedersachsen.
Betreiber steht noch nicht fest
Wer die neuen Züge betreiben wird, steht noch nicht fest. Derzeit bedient die DB Regio, eine Tochter der Deutschen Bahn, das Expresskreuz Bremen/Niedersachsen. An ihm ist neben der LNVG das Bremer Mobilitätsressort beteiligt.
Der Betrieb der Strecke wird aber noch in diesem Jahr neu ausgeschrieben. Wer immer dann den Zuschlag erhält, muss die neue Züge einsetzen, die die LNVG bei Alstom bestellt hat.
Der Auftrag an Alstom umfasst nicht nur die Lieferung der Doppelstock-Züge, sondern auch die Einrichtung einer Bahnwerkstatt in oder bei Bremen.
Denn Alstom muss die Züge 30 Jahre lang warten und notfalls auch Ersatzteile besorgen. Die Werkstatt will der Konzern auf dem Gelände der Hafeneisenbahn an der Reitbrake bauen. Dagegen wehren sich allerdings nicht nur Anwohner, die weiteren Lärm befürchten.
Neuer archäologischer Fund
Gegen den Bau der Werkstatt dort protestieren auch Initiativen, seit auf dem Gelände die sterblichen Überreste sowjetischer Kriegsgefangener gefunden wurden.
Just einen Tag vor der Senatszusage zu der Finanzierung fanden Archäologen bei Ausgrabungen auf dem Gelände ein weiteres komplettes Skelett, es das bisher 18., das sie dort entdeckten.
Seit Beginn der Ausgrabungen fanden die Experten dort einzelne Knochen sowie 166 Erkennungsmarken, von den inzwischen 118 konkreten Personen zugeordnet werden konnten. Landesarchäologin Uta Halle schätzt, dass sich die Ausgrabungen noch bis Ende August, Anfang September hinziehen.
Bisher hat der Alstom-Konzern für den Bau der Werkstatt an der Reitbrake noch keine Planfeststellung beantragt, aber auch keine Alternative genannt.