Als er im legeren weißen Achsel-Shirt, mit spiegelnder Sonnenbrille und Sandalen am Weserstadion vorfuhr, da hätte irgendwie auch nicht verwundert, wenn ein Mann mit diesem Outfit rüber ins Stadionbad schlendert, um sich erst einmal in die erfrischenden Fluten zu stürzen. Aber wenn man Fußballprofi ist, dann führt einen der Weg meistens dann doch zum Training, in die Kabine – oder in den Presseraum des Stadions. So wie gestern Niclas Füllkrug.
Neuer Vertrag bis 2025
Gerade erst am Sonntag hat der Stürmer seinen Vertrag verlängert, um drei Jahre, wie er berichtet. Und natürlich will er mit Werder in dieser Zeit auch in der 1. Liga noch Einiges erreichen. In der kommenden Saison vor allem den Klassenerhalt, was für einen Aufsteiger, egal wie er heißt und mit welcher Tradition er daherkommt, schon mal eine Herausforderung ist.
„Weil ich Spaß daran habe“
Aber der 29-Jährige wirft auch tatsächlich schon einen Blick voraus, was im Profifußball gar nicht so weit verbreitet ist und in seinem Alter auch noch nicht unbedingt nötig erscheint: „An dem Tag, wenn ich mit dem Profifußball aufhöre, werde ich mit dem Amateurfußball anfangen“, sagt Füllkrug, der für das Pressegespräch sein Freizeit-Outfit auch durch eine korrekte Dienstkleidung in grün-weiß getauscht hat. „Und zwar einfach, weil ich Spaß daran habe“, begründet der 19-Tore-Mann der vergangenen Saison seine Pläne.
Teamplayer-Mentalität verinnerlicht
Ob das dann tatsächlich in drei Jahren sein wird, das kann der Stürmer jetzt natürlich noch nicht abschätzen. Was Werders Trumpf sein könnte im Kampf um den Klassenerhalt hingegen schon: Nämlich Zusammenhalt. „Das kann unser Vorteil sein“, sagt Füllkrug, der diese Teamplayer-Mentalität auch verinnerlicht hat.
Aufstieg ein super Erlebnis
Mit viel Teamgeist und mannschaftlicher Geschlossenheit war die Mannschaft, für die es in der Hinrunde der vergangenen Zweitligasaison ja so überhaupt nicht rund gelaufen war, am Ende noch aufgestiegen. „Mit das Schönste, was man erleben kann“, erinnert sich der Mann mit der auffälligen Zahnlücke, die ihm den Spitznamen „Lücke“ eingebrachte.
Dieser wird ihn wohl auch sein Leben lang verfolgen. Egal ob bei den Profis, im Schwimmbad oder den Amateuren. Doch bis dahin soll noch eine Menge Wasser die Weser runterfließen. Zumal er glaubt: „Die kommende Saison kann noch viel bedeutender werden.“
Groningen abgesagt, Emmen erst am Nachmittag
Werder wird am kommenden Samstag lediglich ein Testspiel bestreiten: Um 13 Uhr gegen den FC Emmen unter Ausschluss der Öffentlichkeit (aber live auf YouTube und Werder.TV) auf Platz 12 am Weserstadion. Das für den gleichen Tag um 17 Uhr in Delmenhorst geplante Match gegen den FC Groningen wurde wegen Sicherheitsbedenken der Behörden abgesagt. Tickets werden an den Vorverkaufsstellen erstattet, an denen sie gekauft wurden.