Der Anruf traf schon am Donnerstag ein. Seither ist die Handelskammer Bremen nur noch telefonisch zu erreichen – oder ganz altmodisch per Brief.
E-Mails kann sie nicht empfangen, auch nicht versenden. Ihre Internetseiten sind nicht aufrufbar.
Handelskammern Hamburg und Hannover auch betroffen
„Wir haben das System abgeschaltet“, sagt Sylvia Meyer-Baumgarten, Leiterin der zentralen Dienste.
Auch andere Handelskammern sind seit Tagen vom Internet abgeschnitten, darunter Hamburg und Hannover.
Sie sind ebenso wie Bremen ans Rechenzentrum ihrer Dachorganisation angeschlossen, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin. Auch er fuhr das Rechenzentrum herunter.
Die Ursache für die Störung ist bisher nicht bekannt. Unklar, ob es sich um einen Cyber-Angriff handelt oder schlicht um eine technische Panne.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) fahndet nach dem Grund. Es arbeitet dabei mit den Ermittlungsbehörden zusammen, denn ausschließen können die Experten einen Cyber-Angriff bisher nicht.
Die Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Hannover, Maike Bielefeldt, hatte der „Hannoverischen Allgemeinen Zeitung“ gesagt.
Man habe etwas gesehen, was nicht sein darf. An einem Arbeitsplatz der Kammer habe es den Versuch gegeben, aufs Netz zuzugreifen, obwohl der Beschäftigte, der gewöhnlich dort arbeite, im Urlaub sei.
Ungewiss wann Rechner wieder hochgefahren werden
Daraufhin habe man die Verbindung unterbrochen und das BSI eingeschaltet.
Wann die Systeme wieder normal laufen, kann derzeit niemand sagen.
Der Bremer Handelskammer ist bisher kein Schaden entstanden, wie Meyer-Baumgarten sagt.
„Wir müssen jetzt öfter zum Telefon greifen und mehr Briefe verschicken“, sagt sie.
Sobald das System wieder läuft, informiert die Kammer auf ihrer Internetseite darüber. Noch heißt es dort: „Dienst aktuell nicht verfügbar.“