Die Bodenplatte ist gegossen, die ersten Pfeiler für das Erdgeschoss stehen schon.
Am südlichen Ende des Spurwerk getauften Gelände des ehemaligen Neustadtsgüterbahnhofs sind die Arbeiten am ersten neuen Bauwerk in Gang gekommen.
Auf dem mehr als 90.000 Quadratmeter umfassenden Areal entsteht das erste von insgesamt vier geplanten Büro- und Geschäftshäusern entlang der Carl-Francke-Straße. „Wir freuen uns, dass es losgeht“, sagt Christoph Peper, Geschäftsführer des Projektentwicklers Peper & Söhne.
Es sei wichtig, dass man Fortschritt sehen könne.
Erst Ende 2021 war der neue Bebauungsplan für die südliche Hälfte des Areals zwischen Carl-Franke-Straße, Bahndamm, Hochstraße B 75 und Woltmershauser Straße in Kraft getreten.
Projekt trotz Krise fortgesetzt
„Wenn man bedenkt, was seitdem alles passiert ist“, sagt Peper und nennt den Stopp der KfW-Förderung und den Ausbruch des Ukraine-Krieges mit seinen weitreichenden Folgen – auch für die Baukosten.
Deshalb das Projekt auf Eis zu legen, kam für ihn jedoch nicht infrage. „Bremen braucht Gewerbeflächen. Deshalb haben wir gesagt: Fangen wir mit dem ersten Gebäude an“, erklärt Peper.
Abgeschlossene Mietverträge für das Bürogebäude kann er zwar noch nicht vermelden, aber von Zurückhaltung auf Nachfrageseite könne keine Rede sein, betont er.
Im Gegenteil: „Die Nachfrage zieht an“, verrät er. Und seit das Projekt eben auch sichtbar vorangeht, würden die Interessen ernsthafter. Hinter der Reihe mit den vier L-förmigen Bürogebäuden mit vier bis sechs Stockwerken sind zwei große Gewerbehallen vorgesehen.
Gute Lage, hohe Nachfrage
Die Nachfrage dafür beschreibt Peper als „brutal“. „Wir haben jetzt schon mehr Nachfrage als verfügbare Fläche“, erklärt der Projektentwickler. „Das drückt die Qualität der Lage aus.“
Neben dem Dämmstoffhändler Sto, der bereits ein Zwischenquartier im nördlichen Teil des Geländes bezogen hat, hätten noch zwei weitere Unternehmen aus dem Bereich Handwerkerbedarf Mietverträge unterzeichnet, berichtet er.
In einem Jahr sollen sowohl das erste Bürogebäude als auch die Gewerbehallen und die Erschließungsstraße, abgehend von der Carl-Francke-Straße, fertig sein.
Das Parkhaus, für das bereits eine Grube ausgehoben wurde, kommt dagegen erst dran, wenn das zweite Bürogebäude realisiert wird. „Vorher brauchen wir das nicht“, begründet Peper.
In drei bis vier Jahren sei man dann mit der südlichen Hälfte des Areals fertig, schätzt er und wünscht sich, dass bis dahin auch für die nördliche Hälfte Baurecht geschaffen wird. Dann könne man ohne Verzögerung weitermachen, hofft er.
Knackpunkte sind aktuell die verkehrliche Anbindung an Hohentor und die mögliche Streckenführung für den ÖPNV für den ein Durchstich zum Tabakquartier in Rede steht. „Wir werden uns auch am Vergabeverfahren für den Bau des Berufsschulzentrums beteiligen“, kündigt Peper an.
Sollte man den Zuschlag für das Projekt bekommen, wären mit 47.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche etwa drei Viertel der Flächen in der nördlichen Hälfte verplant.