Zwischen null und sechs Uhr morgens keine Beleuchtung an den Gebäuden rund um das Rathaus: Das hat Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff nun angeregt. Archivfoto: Schlie
Gaspreise

Lichter gehen aus

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Was Politiker, Unternehmen und Werder an Energiespar-Maßnahmen planen.

Bremens Bürgerschaftsabgeordnete geraten künftig eher ins Schwitzen, wenn wieder eine Hitzewelle die Stadt erfasst. „Alle müssen etwas tun, Bürger, Verwaltung und Politik“, mahnt Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff und will selbst dazu beitragen, Strom und Gas zu sparen.

So regt er nicht nur an, die Beleuchtung rund um das Rathaus zwischen null und sechs Uhr morgens ausschalten. Auch die Klimaanlage im Haus der Bürgerschaft springt jetzt erst bei einer Innentemperatur von 24 Grad an, bisher startete sie schon bei 21 Grad. Auch das reicht Imhoff noch nicht. „Es gibt außerhalb des Betriebs kein warmes Wasser mehr, und auch die Innenbeleuchtung wird nachts nicht mehr eingeschaltet“, erklärt der Bürgerschaftspräsident.

Vorbereitungen auf Herbst

Auch die Unternehmen in Bremen bereiten sich darauf vor, wie sie im kommenden Herbst und Winter mit weniger Energie auskommen können. Der kommunale Klinikverbund Gesundheit Nord (Geno) hat schon Pläne ausgearbeitet. „Wir wollen beispielsweise in unseren Server-Räumen sowie anderen Räumen, die gekühlt werden müssen, die Temperatur hochsetzen“, erklärt Geno-Sprecher Rolf Schlüter.

Werder Bremen schlägt vor, bei Spielen an Nachmittagen das Flutlicht zu reduzieren. Gemeinsam mit dem Stadionbetreiber habe Werder den Verbrauch geprüft, mit den Werten der Vorjahre verglichen und die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage gesenkt. „Wir haben auch die Kühlung im Bereich der Gastronomie reduziert, also beispielsweise Kühlschränke für Getränke zwischen den Spieltagen abgeschaltet“, erläutert Werder-Sprecher Norman Ibenthal. In diesem Sommer habe man zudem die Klimageräte im Weserstadion noch nicht in Betrieb genommen.

Auf den Verbrauch auch am Arbeitsplatz achten

Der Energiekonzern SWB appelliert an seine Kunden, nicht nur zu Hause, sondern auch am Arbeitsplatz auf den Verbrauch zu achten. „Das gilt auch für unsere eigenen Mitarbeitenden“, sagt SWB-Sprecherin Angela Dittmer. Da SWB zur kritischen Infrastruktur gehöre, seien aber viele Mitarbeitende im Home Office.

Die Arbeitnehmerkammer rät, die Home-Office-Pauschale eventuell anzupassen. Kammersprecherin Nathalie Sander: „Wenn Mitarbeitende vermehrt wieder ins Home Office geschickt werden, damit Energie in Büros gespart werden kann, ist die Pauschale nicht ausreichend, um die anfallenden Kosten zu decken.“

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