Die Zahl der Sportwettbüros wird in Bremen drastisch sinken. Davon geht das Innenressort aus.
Grund ist nicht nur, dass die Betreiber nach der Anfang August verfügten Schließung erst wieder öffnen dürfen, wenn sie nachgewiesen haben, woher ihr Gründungskapital stammt.
Entscheidend ist auch, dass die nächste Wettstelle mindestens 250 Meter entfernt sein muss.
Im Zuge der aktuellen Überprüfung dürfte das Ordnungsamt hier genau nachmessen.
Hinzu kommt: Vom Juli nächsten Jahres an muss der Abstand zum nächsten Wettbüro oder zur nächsten Spielhalle mindestens 500 Meter betragen.
Das dürfte vor allem im Bereich des Hauptbahnhofs aktuell nicht immer der Fall sein.
Auch zwischen einem Wettbüro und der nächsten Schule müssen dann mindestens 500 Meter liegen, noch reichen 250 Meter.
So will Innensenator Ulrich Mäurer den Schutz vor einer Spielsucht verstärken. In Quartieren mit hoher Arbeitslosigkeit, niedrigen Einkommen und Defiziten in Bildung und Integration neigten die Menschen eher zur Spielsucht, berichtet das Innenressort mit Verweis auf Studien.
Doch genau in diesen Stadtteilen hätten sich die meisten Spielstätten angesiedelt.
Ein Geschäftsführer, der in Bremen vier Wettbüros betreibt und drei weitere in nächster Zeit eröffnen will, muss schon jetzt aufgeben.
Denn das Innenressort hat den Franchisepartner eines großen Wettunternehmens als „unzuverlässig“ eingestuft.
In seinen Räumen hatte das Ordnungsamt Drogen und Messer gefunden. Dieser Betreiber darf selbst dann nicht mehr öffnen, wenn er nachweisen könnte, dass er sein Gründungskapital rechtmäßig erworben hat.
Einen positiven Bescheid erhielten dagegen ein Wettbüro-Betreiber am Hauptbahnhof und einer in Vegesack. Sie dürfen ihre Läden sofort wieder aufschließen. Schon in vergangener Woche hatte ein Betreiber eine Genehmigung bekommen.
Insgesamt reichten 20 von 24 Wettbüros inzwischen die geforderten Unterlagen ein. Gegen das Vorgehen des Innenressorts trafen bisher schon fünf Klagen bei Gericht ein.