Oberbürgermeisterin Petra Gerlach (links) nimmt von der niedersächsischen Regionalministerin Birgit Honé den Aufnahmebescheid entgegen. Foto: Martina Meyer
Förderprogramm

Vorbildliche Bewerbung

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Die Stadt Delmenhorst hat den Förderbescheid für neues Innenstadt-Programm erhalten.

Nach den Förderprogrammen Zukunftsräume und Perspektive Innenstadt hat Delmenhorst nun auch den Zuschlag für Resiliente Innenstädte bekommen. Insgesamt 4,2 Millionen Euro erhält die kreisfreie Stadt damit zur Aufwertung der Innenstadt. „Innenstädte leiden derzeit unter verschiedenen Herausforderungen. Da wäre zum einen der Online-Handel. Doch auch der Klimawandel und die Energiekrise setzen den deutschen Innenstädten zu“, sagt Birgit Honé, niedersächsische Regionalministerin.

Da kommt die Unterstützung für die Delmenhorster Innenstadt gerade gelegen. „Wir können die Fördermittel gut gebrauchen. Immerhin ist die Innenstadt in der Transformation. Da passiert gerade ganz viel und zwar nicht nur schönes“, sagt Oberbürgermeisterin Petra Gerlach. Gemeint ist damit beispielsweise der Leerstand.

Ziel lebendige Innenstadt

„Wenn die in der Bewerbung genannten Maßnahmen so umgesetzt werden, dann wird es hier sicher eine lebendige Innenstadt geben. Immerhin war die Jury von der vorbildlichen Bewerbung Delmenhorsts begeistert“, sagt Honé.

„Die Innenstadt bietet viele Potenziale. Doch wo knüpft man an? Dafür haben wir drei Leitziele aufgestellt: ein Ausbildungs- und Berufsqualifizierungscampus, eine Mobile Mitte sowie die Erschließung und Aufwertung der Delme als verbindendes, blaues Band“, sagt Stadtbaurätin Bianca Urban.

Campus für Qualifizierungsangebote

Beim neuen Campus handelt es sich jedoch nicht um eine Hochschuleinrichtung. Vielmehr sollen niedrigschwellige Qualifizierungsangebote mit einfachen Grundlagenvermittlungen verknüpft werden. Der Fokus soll dabei auf handwerklich-industriellen Tätigkeiten liegen, um die Identität Delmenhorsts als alte Industriestadt zu fördern. Zudem verschaffe ein solcher Campus der Stadt ein eigenes Ausbildungsprofil. Insgesamt werden die Kosten für dieses Projekt auf etwa 1,35 Millionen Euro geschätzt.

Beim zweiten Leitziel, der Mobilen Mitte, soll der Bahnhof mit seiner Umgebung neu entwickelt und gestaltet werden. Dabei sollen nicht nur das Areal funktional und gestalterisch aufgewertet werden, sondern auch die Verkehrsbeziehungen geprüft werden. Ein besser verknüpftes Angebot von Bussen und Zügen sowie Car-Sharing und Fahrradanlagen sind nur ein paar Aspekte, die es dabei zu bedenken gibt. Die Gesamtkosten werden auf 2 Millionen Euro geschätzt.

Delme zugänglich machen

Die Delme zieht sich quer durch die Innenstadt. Jedoch ist sie an vielen Stellen zugewachsen oder nur schlecht zugänglich. Durch die Erschließung des namensgebenden Flusses könnten die zwei Grünflächen Wollepark und Burginsel besser verknüpft werden. So würde die Delme damit nicht nur zu mehr Aufenthaltsqualität beitragen, sondern durch die Entsiegelung und mit zusätzlicher Begrünung Hitzestress und die Gefahr von Starkregen-Überflutungen vermindern. Die vor­aussichtlichen Gesamtkosten belaufen sich auf 1,5 Millionen Euro.

Welche Projekte genau notwendig sind, um diese Ziele zu erreichen, soll eine Steuerungsgruppe sichten. Die besteht aus zwölf Mitgliedern, unter anderem aus der Stadtplanung und -entwicklung, der Wirtschaftsförderung, dem Heimatverein, dem Integrationslotsenteam, dem Nabu und dem Hotel- und Gaststättenverband. Eine erste konstituierende Sitzung ist für Herbst dieses Jahres geplant. 2023 sollen dann Konzepte erstellt werden. Bis 2027 müssen die Projekte umgesetzt sein, denn bis dahin läuft die Förderung.

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