An Gesprächsstoff hat es am Montagabend auf dem SPD-Sommerempfang nicht gefehlt: Landrat Bernd Lütjen, Landtagskandidat Frederik Burdorf und Generalsekretär Kevin Kühnert (von links).
Kevin Kühnert

Auf Stippvisite im Landkreis

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SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert will sich um die Sorgen der Kulturschaffenden kümmern.

Der Wahlkampf der SPD in Niedersachsen nimmt Fahrt auf: Mit dem Generalsekretär Kevin Kühnert war am Montag eine der lautesten und wichtigsten Stimmen der Sozialdemokraten im Landkreis zu Gast. Vorrangig, um dem hiesigen SPD-Landtagskandidaten Frederik Burdorf im Wahlkampf den Rücken zu stärken. Für den gemeinsamen Auftritt hatten sich die beiden Politiker die Große Kunstschau in Worpswede ausgesucht, bevor Kühnert am Abend auf dem SPD-Sommerempfang vor über 100 Genossen sprach.

„Enorme Energiekosten“

Ein Glücksfall für Arne Segelken, dem Geschäftsführer der Kulturstiftung Landkreis Osterholz. „Wir haben enorme Energiekosten“, sagte er. 60.000 Euro für Strom und 18.000 Euro für Gas seien jedes Jahr für das große Museum fällig. Dass diese Kosten steigen, sich sogar verdreifachen könnten, steht angesichts der Energiekrise fest. Und so nutzten Segelken und die SPD-Ratsfrau Gesa Wetegrove die Gunst der Stunde, um Kühnert einen Wunschzettel mit nach Berlin zu geben.

Investitionen gefordert

„Wir nehmen 9 Euro für den Eintritt“, so Segelken. „Die Mehrkosten können wir nicht auf die Besucher umlegen.“ Das Geld müsse anderweitig beschafft werden. Doch Kühnert forderte Geduld ein. Zunächst stehe das dritte Entlastungspaket an, das die Bevölkerung unterstützen soll. „Danach“, so Kühnert, „können wir die Kultur angehen. Da werden wir uns bis zum Winter aber noch anstrengen müssen.“
Kühnert sei auf der Sommerreise durch Niedersachsen aber noch einmal bewusst geworden, wie sehr die Kulturschaffenden im Land zu kämpfen hätten. „Das Bild verdichtet sich“, sagte er. Die Lösung ist klar: „Wir müssen investieren.

Unterstützung aus Berlin

Theater, Museen oder Festivals könnten eben nicht mal für drei Jahre schließen und dann den Faden wieder aufnehmen. „Für Kultur gibt es keinen Pause-Knopf“, machte Kühnert deutlich. „So machen wir die Kulturstätten kaputt.“ Er wolle sich in Berlin nun für mehr Unterstützung einsetzten.

„Zeitenwende“ auch in Landkreis

Der Landkreis Osterholz wird Kühnert wohl auch deshalb gut in Erinnerung bleiben, weil Segelken den Politiker mit einer amüsanten Anekdote empfang: Den Begriff „Zeitenwende“ trägt ein Ausstellungsprojekt, das schon lange vor der bekannten Rede von Olaf Scholz geplant war. „Wir waren Trendsetter“, scherzte Segelken und Kühnert konterte: „Also hier hat er sich das abgeguckt, der Kanzler.“

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