Wie werden Denkmäler restauriert und was für handwerkliche Verbrechen sind im Laufe der Zeit an Denkmälern verübt worden? Solche und weitere Fragen werden am diesjährigen Tag des offenen Denkmals beantwortet.
Am 11. September öffnen bundesweit Denkmäler unter dem Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“. Im Land Bremen können über 60 Denkmäler besichtigt werden oder an verschiedenen Touren teilgenommen werden. „Nach zwei Jahren Einschränkungen haben wir in diesem Jahr wieder die Vor-Corona-Teilnehmerzahl erreicht“, freut sich Landeskonservator Georg Skalecki.
50. Geburtstag
Ein besonderer Höhepunkt in diesem Jahr: Das Landesamt für Denkmalpflege feiert seinen 50. Geburtstag. Dafür gibt es einen Festakt um 11 Uhr im Rathaus, wo Bürgermeister Andreas Bovenschulte den Tag des offenen Denkmals eröffnet und Landeskonservator Skalecki auf die vergangenen 50 Jahre zurückschaut. Die Veranstaltung wird zudem musikalisch begleitet. Wer daran teilnehmen will, muss sich bis zum 7. September unter office@denkmalpflege.bremen.de anmelden.
„Unser diesjähriges Motto ist nicht auf alle Denkmäler anwendbar, doch wir haben probiert, viele zu finden, bei denen es geht“, erklärt Skalecki. Hier würde man nicht klassisch das Denkmal besichtigen, sondern in die Denkmalpflege eintauchen. „Die gewonnen Erkenntnisse aus der Spurensuche helfen, frühere Moden, Bau- und Lebensweisen zu verstehen“, so der Landeskonservator.
Führungen
Bei der Führung „Auf den Spuren der Balge“ führt Archäologe Dieter Bischop durch die Bremer Altstadt, wo der frühere Seitenarm der Weser verlief und an dessen Ufern der erste Bremer Hafen errichtet wurde. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Roland.
Einen weiteren Rundgang um 15 Uhr gibt es in der Hagenau Straße 5/9. Dort zeigt Uwe Schwartz vom Landesamt für Denkmalpflege, wie sich das Bremer Haus entwickelt hat und warum diese Art von Reihenhäusern überall in Bremen zu finden ist.
Das Landesamt für Archäologie bietet an diesem Tag zwei Führungen auf dem Ausgrabungsgelände des ehemaligen Friedhofs für sowjetische Kriegsgefangene in Oslebshausen an. „Wir zeigen, was wir in den vergangenen 13 Monaten freigelegt und entdeckt haben“, sagt Bremer Landesarchäologin Uta Halle. Besucher können sich in der Führung beispielsweise einen Holzsarg in Originallage Eine Poster-Präsentation mit den Erkenntnissen und Funde aus den Gräbern anschauen. Die erste Führung ist um 14 Uhr, die zweite um 15.30 Uhr.
Weitere offene Denkmäler sind beispielsweise das ehemalige Zollhaus Storchennest, der Erdbunker neben der Schule Auf der Hohwisch oder der Dampfer Welle in Bremerhaven.
Das komplette, aktuelle Programm ist online unter denkmalpflege.bremen.de/denkmaltag abrufbar.