Thore Grehn (v.l.) und Maha Vollmer passen gerne auf Cockerspaniel Wilma auf. Das entlastet auch Besitzerin Anna Seifert. Foto: Neeland
Haustiere

Geteilte Hundeliebe

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Wie Halter und Tierfreunde im Internet zusammenkommen können.

Am liebsten gehen Maha Vollmer und Thore Grehn mit dem sieben Monate alten Cockerspaniel Wilma an den Strand oder an den See. „Sie ist eine echte Wasserratte“, sagt Vollmer, lacht und streichelt Wilma über den Kopf. Doch der Hund gehört ihnen gar nicht. Sie passen nur regelmäßig auf Wilma auf. Zu der Aufgabe kamen sie übers Internet.

Denn kennengelernt haben sie den Cockerspaniel und seine Besitzerin über die Internetseite Hundelieb.com. Auf dieser Plattform, die es auch als App gibt und laut eigenen Angaben die erste und größte Dogsharing-Plattform im deutschen Sprachraum ist, können sich Hundehalter und Hundefreunde kennenlernen, um sich die Betreuung eines Hundes aufzuteilen – sei es nur für einen Spaziergang, für einen Tag pro Woche oder für einen Urlaub.

Nutzer im Umkreis

Das funktioniert ganz einfach: Man meldet sich kostenlos an, gibt seinen Wohnort an und schon sieht man die anderen Nutzer und wie weit sie entfernt sind. Wer jemanden direkt anschreiben will, zahlt für einen Monat 16,49 Euro und für ein Jahr 65,99 Euro. Für die Zeit mit dem Hund soll aber kein Geld genommen werden.

Ziel des Konzepts sei es, Hundehalter zu entlasten, Hundefreunde den Hundewunsch zu erfüllen ohne eine ständige Verpflichtung einzugehen und dem Hund mehr Abwechslung, Liebe und Auslauf zu geben, heißt es auf der Seite.

Keine Dienstleistung

Die Idee stammt vom Wiener Josef Pucher. „Da ich sowieso fast täglich im Park war, dachte ich, es müsste doch bestimmt Hunde geben, die sich freuen würden, wenn sie öfter rauskommen.“ Im Internet habe er aber nur Seiten gefunden, auf denen sich bezahlte Hundesitter angeboten hätten. „Ich wollte keine Dienstleistung anbieten, sondern aus eigenem Interesse Zeit mit einem Hund verbringen“, sagt der Gründer, der neben einer weiteren kleineren Website zum Thema eBooks Hundelieb hauptberuflich betreut.

„Wir sind über eine Freundin auf Hundelieb aufmerksam geworden. Wir haben seit Längerem darüber nachgedacht, uns einen eigenen Hund zu holen und hatten die typischen Ängste, ob wir der Verantwortung, die ein Hund mit sich bringt, gerecht werden können“, erklärt Vollmer. Deshalb haben sie sich entschieden, es einfach erst einmal auszuprobieren. „Wir haben Wilma ausgesucht, da sie ein Welpe ist und wir so lernen, wie es wirklich ist, mit einem Hund umzugehen“, ergänzt Grehn.

Zuverlässige Ansprechpartner

Wilma-Besitzerin Anna Seifert sagt: „Ich bin eine alleinerziehende Hundemutter und habe jemanden gesucht, der ein zuverlässiger Ansprechpartner in der Nähe ist.“ Denn trotz Home-Office muss sie ab und zu ins Büro gehen. „Ich könnte zwar Wilma auch ins Büro mitnehmen, aber für sie ist es angenehmer, wenn sie in der Zeit etwas Spannendes erlebt“, findet Seifert.

Nachdem Grehn und Vollmer ihre Erfahrungen mit Wilma sammeln konnten, haben sie beschlossen, sich einen eigenen Hund zu holen. „Und dann könnte ich auch mal auf euren Hund aufpassen“, schlägt Seifert vor. „So profitieren wir noch mal alle mehr davon.“

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