Von Anfang Juni bis Ende August waren viele Regionalzüge überfüllt. Denn rund 52 Millionen 9 Euro-Tickets wurden in dieser Zeit bundesweit verkauft und genutzt.Foto: Schlie Von Anfang Juni bis Ende August waren viele Regionalzüge überfüllt. Denn rund 52 Millionen 9 Euro-Tickets wurden in dieser Zeit bundesweit verkauft und genutzt. Foto: Schlie
Mobilität

„Mehr Züge, mehr Personal“

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Nach dem 9-Euro-Ticket: Was die Länder wünschen und was die Unternehmen prüfen

Noch vor dem Ablauf des 9 Euro-Tickets hat der Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) einen Arbeitskreis eingerichtet. Er soll prüfen, wie sich die Fahrpreise entwickeln.

Ende September soll er eine Empfehlung aussprechen, danach beraten die Gremien der einzelnen Verkehrsunternehmen, die dem VBN angehören, darunter auch die Bremer Straßenbahn AG (BSAG).

Vor dem Jahreswechsel dürfte ein Beschluss fallen. Fest steht aber schon jetzt: Billiger wird es nicht, eher teurer. Denn die steigenden Preise für Strom und Diesel treiben die Kosten hoch.

52 Millionen 9 Euro-Tickets verkauft

Genau das wollen die Verkehrsminister der Bundesländer verhindern. „Wir sehen den Bund in der Verantwortung“, sagt Bremens Mobilitätssenatorin Maike Schaefer, die derzeit der Verkehrsministerkonferenz vorsitzt – und nebenbei den Aufsichtsrat der BSAG leitet.

Das 9 Euro-Ticket war ein Erfolg – darin sind sich Politiker aller entscheidenden Parteien einig. Von Anfang Juni bis Ende August wurden 52 Millionen Tickets verkauft.

Die meisten Inhaber benutzten sie, um Verwandte und Bekannte zu besuchen, um Ausflüge zu unternehmen oder andere Städte zu erkunden. Nur 37 Prozent fuhren mit dem Billig-Ticket zur Arbeit. Und nur 10 Prozent der Käufer verzichteten auf mindestens eine tägliche Autofahrt und stiegen auf Bus oder Bahn um. Das zeigt eine Umfrage unter rund 78.000 Personen.

Wie ein Nachfolger des 9 Euro-Tickets aussehen könnte, sagten die Länder nicht. Allein um den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern, bräuchten die Länder „Geld für mehr Strecken, für mehr Fahrzeuge, für mehr Personal und für eine engere Taktung“, fordert Schaefer.

Bisher überweist der Bund den Ländern jährlich rund 10 Milliarden Euro als sogenannte Regionalisierungsmittel. Die Länder verlangen jetzt aber eine Aufstockung um 1,5 Milliarden jährlich und für 2022 und 2023 jeweils weitere 1,65 Milliarden Euro wegen steigender Kosten.

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