Um eines gleich vorweg zu sagen: Am Ausscheiden von Jiri Pavlenka nach einer halben Stunde im Heimspiel gegen Augsburg lag es nicht, dass Werder die Partie verlor. Erst recht nicht daran, dass ab diesem Zeitpunkt Michael Zetterer den Platz zwischen den Pfosten übernommen hatte. Dennoch empfinden sie es bei den Grün-Weißen als gewisse Erleichterung, dass der Tscheche am kommenden Samstag im Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen (15.30 Uhr) wieder im Tor stehen wird.
Gut für die Köpfe der Vorderleute
Stammkeeper haben da nun mal eine besondere Bedeutung – auch für die Köpfe der Feldspieler, denen solche Personalien ein gewisses Gefühl der Sicherheit geben.
„Wir gehen davon aus, dass er am Wochenende zur Verfügung steht“, sagt Clemens Fritz, Werders Leiter Profi-Fußball, und erwartet, dass Pavlenka nach etwas Schonung für den geprellten rechten Oberschenkel am Mittwoch ins reguläre Mannschaftstraining einsteigt.
Knochenödem an der Rippe
Was zwei andere Personalien angeht, so ist die aktuelle Lage nicht so positiv. Leonardo Bittencourt dürfte weiter ausfallen wegen seiner noch nicht auskurierten und schmerzhaften Muskelverletzung im Rippenbereich, die er sich im Frankfurt-Spiel zugezogen hat. Bei einer Kontrolluntersuchung sei entdeckt worden, „dass sich ein Knochenödem an der Rippe gebildet hat“, berichtet Fritz.
Auch Brechstange klappt nicht
Kein muskuläres Problem, sondern mehr ein Kopfproblem plagt unterdessen Marvin Ducksch. Nachdem der Offensivmann mit seinem Treffer am letzten Spieltag der vergangenen Saison – dem entscheidenden 2:0 gegen Regensburg – Werders Aufstieg perfekt gemacht hatte, läuft er in dieser Spielzeit noch einem Treffer hinterher, macht sich selbst Druck. Als er sich im Spiel gegen Augsburg den Ball für den Elfer schnappte und es mit der Brechstange erzwingen wollte, ging selbst das schief. Nun folgt am 7. Spieltag der nächste Versuch.
Bayer nur auf Platz 17
Die Leverkusener – mit Pokal-Aus und Niederlagenserie in die Saison gestartet – besiegten zwar am Dienstagabend in der Championsleague Atletico Madrid mit 2:0 – haben bislang aber nur eines ihrer Bundesligapiele gewonnen, rangieren dort nur auf dem vorletzten Tabellenplatz. Zu wenig für die hochambitionierten Werkskicker, die noch deutlich mehr unter Druck stehen, als Ducksch. Aber je größer der Druck, umso höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass der Knoten endlich platzt. Die Frage ist nur bei wem – bei Ducksch oder Bayer.