Der Wirtschaftsempfang, zu dem der Förderverein der örtlichen Wirtschaft am vergangenen Donnerstag in die Markthalle eingeladen hatte, wurde wieder von zahlreichen Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Oberbürgermeisterin Petra Gerlach und Führungskräften aus der Stadtverwaltung zum Netzwerken genutzt. Politiker waren ebenfalls anwesend, darunter auch mehrere Direktkandidaten für die bevorstehende Landtagswahl.
Petra Gerlach lobte in ihrem Grußwort die zentrale Wirtschaft als Rückgrat der Stadt. „Es tut gut zu wissen, dass sich unsere Wirtschaft in der Stadt engagiert, Arbeitsplätze schafft und sichert“, sagte sie. Aus ihrer Sicht könne sich Delmenhorst nur entwickeln, wenn die Stadtverwaltung und die ansässigen Unternehmen an einem Strang ziehen.
Die Oberbürgermeisterin bat um Verständnis, dass sich nicht alle Probleme so schnell lösen lassen würden, wie es sich die Wirtschaft wünsche. Hierbei sprach sie vor allem auf den Fachbereich für Planen, Bauen, Umweltschutz, Landwirtschaft und Verkehr an. „Meine Verwaltungsspitze ist heute ebenfalls anwesend, sodass sich die Gelegenheit für Gespräche bietet“, sagte Gerlach. Aktuell werde im Rathaus unter anderem ein Gewerbeflächenentwicklungskonzept erarbeitet.
Die Oberbürgermeisterin, Petra Gerlach, und der erste Vorsitzende des Fördervereins der örtlichen Wirtschaft, Wolfgang Etrich, waren sich in ihren Reden einig, dass Delmenhorst und vor allem der Innenstadt ein grundlegender Wandel bevorstehe, der historische Entwicklungschancen biete. „Es ist lobenswert, dass die Stadt aus drei Förderprogrammen Geld erhält“, so Etrich. Um alle Projekte erfolgreich umsetzten zu können, sei ein gutes Zusammenspiel von Verwaltung und Politik unerlässlich.
Wolfgang Etrich nutzte den Empfang, um seine Forderung nach einer Berufsakademie zu wiederholen. Darüber hinaus fordert der Interessensverband der örtlichen Wirtschaft eine Stärkung der Wirtschaftsförderung. Beim Thema Digitalisierung sprach Etrich den Behörden bundesweit ein schlechtes Zeugnis aus. „Bis Ende des Jahres sollten eigentlich die meisten Behördengänge auch online möglich sein. Davon sind wir jedoch weit entfernt.“
Im anschließenden Vortrag des Gastreferenten Daniel Sieben ging es um das Thema Nachhaltigkeit. Aus Sicht des Managementberaters und Buchautors werde Nachhaltigkeit zu häufig als eine Modeerscheinung denn als Notwendigkeit gesehen. „Jeder muss sich mit den im Pariser Abkommen formulierten Zielen der Klimapolitik auseinandersetzen. Wir müssen mit den Ressourcen schonender umgehen, damit zukünftige Generationen vergleichbare oder sogar bessere Lebensbedingungen vorfinden“, so Sieben.