Nicht wegwerfen: Auf den ersten Blick könnte der Brief wie ein amtliches Schreiben wirken, er kommt direkt aus der Senatskanzlei, unterzeichnet von Bürgermeister Andreas Bovenschulte.
Aber er will auf keine Verordnung hinweisen, auch keine neuen Gebühren ankündigen. Und doch geht es um Finanzielles: Bremen verschenkt Geld.
Jedes Kind und jeder Jugendliche von 0 bis 18 Jahren, der mit seinem ersten Wohnsitz in Bremen oder Bremerhaven gemeldet ist, erhält 60 Euro. Geld, das er bis Ende des Jahres ausgeben kann für den Eintritt ins Schwimmbad, ins Kino, in einen Sportgarten oder auf dem Freimarkt. Insgesamt 47 Einrichtungen stehen dafür bereit, und wöchentliche können neue hinzukommen.
Karte ähnelt einer Kreditkarte
Und so kommen die Kids an ihr Geld: Der Brief, der in diesen Tagen an alle Sorgeberechtigten verschickt wird, enthält eine sogenannte Freikarte.
Sie ähnelt einer Kreditkarte und funktioniert in etwa auch so. Diese Karte bitte aufbewahren. Denn in rund zwei Wochen trifft ein zweiter Brief ein. In ihm steht der Code, mit dem die Freikarte aktiviert werden kann und zwar über die Internetseite freikarte.bremen.de.
Dort steht auch, welche Einrichtungen die Karte anerkennen. Wer in eine dieser Einrichtungen gehen möchte, legt die Karte an einfach an der Kasse vor. Fertig.
Bis Ende des Jahres einlösen
Auf der Internetseite freikarte.bremen.de kann auch jeder Kartenbesitzer erfahren, wie viel Guthaben noch in seiner Karte steckt. Mit ihr kann auch das Eintrittsticket einer erwachsenen Begleitperson bezahlt werden. Alkohol oder Lose gibt es mit der Karte allerdings nicht.
Wer sein Guthaben bis Endes Jahres nicht vollständig einlöst, hat Pech. Denn dann verfällt es. Allerdings gilt die Freikarte auch für nächstes Jahr, sie muss dann aber neu aufgeladen werden.
Auch für 2023 steht jedem Bremer Kind und Jugendlichem ein Guthaben von 60 Euro zu.
120.000 berechtigte Kinder
Diese Freikarte können auch Eltern beantragen, die erst in den nächsten Wochen oder Monaten mit ihren Kindern nach Bremen oder Bremerhaven ziehen.
Das gilt auch für Geflüchtete, sobald die Kinder mit ihrem Erstwohnsitz in Bremen oder Bremerhaven gemeldet sind.
Insgesamt stehen für die Aktion in diesem und im nächsten Jahr 12,2 Millionen Euro bereit. Die Senatskanzlei geht derzeit von rund 120.000 Bezugsberechtigten aus.