Barbara Stolberg (links) und Carsten Jöhnk stehen neben der Vitrine, die den Gildenschatz beherbergt. Foto: Konrad
St. Polycarpus Gilde

Die Gilde erfindet sich neu

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Neue Vorständin Barbara Stolberg präsentiert Ziele für St. Polycarpus

Seit 1454 ist die St. Polycarpus Gilde ein fester Bestandteil von Delmenhorst und hat bereits einige Krisen überstanden. Die jüngste Hürde bestand darin, einen neuen Vorstand zu finden, der die Bürgervereinigung mit neuen Ideen und Projekten wieder aufblühen lässt. Mit Renate Standar-Meihsner und Barbara Stolberg hat die Gilde seit Anfang September ihren neuen Vorstand gefunden.

„Ich bin erst zwei Jahren dabei und umso mehr freut es mich, jetzt als zweiter Vorstand zu fungieren und gemeinsam mit den anderen 160 Mitgliedern die neuen Projekte zu entwickeln“, sagt Barbara Stolberg.

Stolberg will näher an die Jugend

Die Liste für 2023 ist lang und birgt viele Neuerungen. Stolberg will vor allem Jugendliche für die Gilde begeistern. Um dies zu gewährleisten, plant sie nächste Woche das Slatterys, ein Irish Pub an der Stedinger Straße, um Mitternacht zu besuchen und mit den Jugendlichen vor Ort ins Gespräch zu kommen. „Ich bin ganz besonders daran interessiert zu erfahren, wie wir es schaffen, dass die Jugendlichen sich mehr integriert fühlen“, erklärt sie.

Teil-Modernisierung alter Bräuche

Die Tradition der Gilde solle gewahrt werden, allerdings müssen Modernisierungen stattfinden, sagt Stolberg. Diese Anpassung von Traditionen findet zum Beispiel bei dem Holschen-Ball (Holzschuh-Tanzball) im Herbst statt. Dieser wird zukünftig zu einem Gummischuh-Ball. Eine Tombola ist geplant, vorbehaltlich die Stadt genehmigt dies. Der Erlös daraus ginge direkt an bedürftige Personen aus Delmenhorst. „Wir wollen uns keinesfalls bereichern. Es geht uns um die Menschen und um Delmenhorst“, erläutert Stolberg. Dies spiegelt sich auch darin wieder, wie die Gilde mit den Mitgliedsbeiträgen umgeht. Jedes Mitglied zahlt einen Jahresbeitrag von 18 Euro. Jugendliche zahlen 5 Euro, es sei denn sie sind zu dritt, als Gruppe würde jeder jeweils drei Euro für ein ganzes Jahr zahlen.

Weitere Ziele für 2023

Weitere Projekte sind die Besuche von plattdeutschen Theatern, Stolberg will Gottesdienste auf Plattdeutsch halten, es soll wieder ein Burgfräulein gewählt werden, der Zunftbaum im Mai soll aufgestellt werden und die traditionelle Ostereiersuche soll stattfinden.
„Die Ambitionen und das Engagement, die Gilde zu retten begeistern mich“, verkündet Carsten Jöhnk, Leiter des Nordwestdeutschen Museums für Industriekultur.

Bei Interesse an der Gilde und an einer Mitgliedschaft, ist Barbara Stolberg telefonisch unter 01 76 76 46 23 34 zu erreichen. Im Juni zu Johanni (Sommersonnenwende) werden die Anwärter „eingekloppt“ und mit der richtigen Beantwortung der Frage „Willst du ab jetzt gute Werke tun?“ zu vollwertigen Mitgliedern der Gilde gemacht.

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