Diesen Sonnenuntergang können Sie nur in der Nacht sehen: Im Rahmen der neuen Ausstellung „Sunset. Ein Hoch auf die sinkende Sonne“ leuchtet eine eigens für die Show entwickelte LED-Installation des Schweizers Daniel Hausig an der Fassade der Kunsthalle.
Die farbigen Lichtszenen und Sequenzen entfalten ironischerweise erst in der Dunkelheit ihren Reiz.
„Im Grunde zeigen wir eine Ausstellung über etwas, das es gar nicht gibt“, sagt Kuratorin Annett Reckert, die Erde drehe sich am Ende des Tages ja schließlich einfach nur weiter. Der einzige tatsächlich Untergang der Sonne fände erst in etwa vier Milliarden Jahren statt – im Universum.
Faszination Sonnenuntergang
Trotzdem fasziniert das Thema „Sunset“ die Menschen seit tausenden Jahren, auch in der Kunst. Um so erstaunlicher, dass es bislang noch keine Ausstellung dazu gab, so Direktor Christoph Grunenberg.
Nun aber präsentiert die Kunsthalle rund 120 Werke von der Romantik bis in das 21. Jahrhundert.
Die Arbeiten unter anderem von Claude Monet, Dieter Roth, William Turner und Félix Vallotton sind berührend, humorvoll und apokalyptisch – mal abstrakt, und mal einfach nur schön. Dabei geht es nicht nur um die Frage des Kitsches, sondern auch um das Potential des Themas, in zutiefst menschlich Sphären vorzudringen.
Private Einsendungen werden auch gezeigt
Die Gemälde, Zeichnungen, Graphiken, Fotografien, Videos und Installationen werden ergänzt durch private Aufnahmen, die im Vorfeld der Ausstellung eingesandt wurden.
Natürlich fehlt auch die typische 70er-Jahre-Fototapete mit Sonnenuntergangsmotiv in knalligen Farben nicht – und der sie umgebende Raum ist in einem Orange gestrichen, „das Sie Ihr Leben lang nicht mehr vergessen werden“, sagt die Kuratorin.
Mehr Infos unter kunsthalle-bremen.de