Direktor Christoph Grunenberg präsentiert das neue, barrierefreie Projekt „Brückenschläge“ in der Kunsthalle Bremen.Fotos: Schlie Direktor Christoph Grunenberg präsentiert das neue, barrierefreie Projekt „Brückenschläge“ in der Kunsthalle Bremen.Fotos: Schlie
Barrierefreiheit

Gemalte Kunst „erfassen“

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Ab sofort möglich: Die Kunsthalle Bremen barrierefrei erleben

Egal, ob seh-, sprach-, gehör-, lern-, oder bewegungseingeschränkt: „Der Zugang zur Kultur ist für alle Menschen wichtig“, sagt Arne Frankenstein, Landesbehindertenbeauftragter Bremens bei der gestrigen Präsentation der erweiterten, behindertengerechten Maßnahmen in der Kunsthalle.

Zwei Jahre hat es gedauert, bis das Projekt „Brückenschläge“ vollendet wurde. Jetzt gibt es in vielen Räumen ein Bodenleitsystem, Tastmodelle, sowie Video- und Audioguides für verschiedenste Ansprüche.

Das sogenannte taktile Bodenleitsystem besteht beispielsweise aus Messingknöpfen und -leisten, die sich nicht nur optisch gut in die Architektur des Hauses einpassen, sondern Sehbehinderten eine selbstständige Orientierung im Museum ermöglichen – nicht in allen Räumen, aber immerhin auf drei Etagen, in sieben Ausstellungsräumen und an strategisch wichtigen Punkten im Gebäude.

An sechs Stationen gibt es außerdem Tastmodelle zu ausgewählten Kunstwerken aus der Sammlung, über die sich Kompositionen, Details und Struktur von Kunstwerken haptisch erfassen lassen – anfassen ist erwünscht.

Gemalte Kunstwerke haptisch erfassen – das geht ab jetzt (zumindest für einige Exponate) in der Kunsthalle.

 

Werkbeschreibungen in Profil- und Punktschrift ergänzen das Angebot.
Für gehörlose Menschen wurde ein Videoguide in Deutscher Gebärdensprache produziert.

An fünfzehn Stationen können über den „Art Surfer“ Videos mit Informationen zu den Kunstwerken in Gebärdensprache abgerufen werden. Über diesen stehen auch Audioguides in „einfacher Sprache“ zur Verfügung. Zudem gibt es Informationen zu insgesamt 22 Werken auch auf Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch und Arabisch.

Der Zugang zum „Art Surfer“ erfolgt über das WLAN der Kunsthalle Bremen auf dem eigenen Smartphone unter artsurfer.kunsthalle-bremen.de

Die Umsetzung des Projektes „Brückenschläge“ wurde durch ein eigens eingerichtetes Expertengremium begleitet, um effektiv nutzbare Lösungen zu erarbeiten, die auch Mehrfachbehinderungen berücksichtigen. Gekostet hat es einen sechstelligen Betrag – mehr möchte Museumsdirektor Christoph Grunenberg nicht verraten. Den Löwenanteil daran habe die Aktion Mensch getragen, den Rest das Museum selbst.

Mehr Infos zum barrierearmen Besuch der Kunsthalle gibt es unter kunsthalle-bremen.de/barrierefrei

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