Mit solchen Plakaten warnen Hundehalter in Oberneuland jetzt vor den ausgelegten Giftködern. Foto: pv
Hunde in Gefahr

Unbekannte legen wieder Giftköder aus

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Im Veterinäramt haben sich Hundebesitzer gemeldet, die Giftköder gefunden haben, insbesondere in Oberneuland.

Bislang unbekannte Täter legen in Bremen wieder Giftköder aus. Nachdem es im vergangenen Jahr bereits im Bereich des Unisees zu derartigen Vorfällen kam, gab es im Frühling dieses Jahres Funde in Oberneuland. In diesen Tagen wurden dort wieder vermehrt Giftköder am Wegesrand und sogar in privaten Vorgärten entdeckt. Hundehalter sind beunruhigt und haben jetzt sogar Plakate aufgehängt, die vor der Gefahr warnen.

Im Veterinäramt hätten sich in den vergangenen Tagen bereits zehn beunruhigte Hundehalter wegen etwaiger Giftköder gemeldet, betont Lukas Fuhrmann, Sprecher des Gesundheitsressorts, zu dem das Veterinäramt gehört. Ein Hund in Oberneuland habe wohl einen der Köder gefressen und sich danach übergeben. Eine Probe des Erbrochenen habe man zur Untersuchung an ein Labor geschickt. Ergebnisse lägen aber noch nicht vor, berichtet Fuhrmann.

Straftat nach dem Tierschutzgesetz

Auch Gaby Schwab vom Bremer Tierschutzverein zeigt sich sehr besorgt über die Funde von Giftködern, zumal die neuesten Berichte auch aus Horn-Lehe und der Überseestadt kommen. Schwab weist darauf hin, dass das Auslegen von Giftködern kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat ist.

Auf der Internetseite Bußgeldkatalog.org erfährt man schnell, dass Tierquälerei mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe und einer Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro geahndet werden kann. Das bestätigt auch Frauke Haedke aus der Polizeipressestelle: „Wer einem Hund erhebliche Schmerzen zufügt, begeht eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz.“

Unsicherheit begleitet jeden Spaziergang

„Im Entdeckungsfall eines Giftköders gilt: Fassen sie diesen nicht an und verständigen sie die Polizei. Wir erscheinen vor Ort und nehmen den Köder in Augenschein und prüfen eine strafrechtliche Relevanz“, erklärt Haedke. Hundebesitzern rät sie als Prävention, genau darauf zu achten, was der Schützling aufnimmt.

Das rät auch die Tierärztin Alexandra Dörnath, die sich entsetzt zeigt, dass wieder Giftköder ausgelegt werden. „Es ist unfassbar, dass jemand mit Absicht und ohne vernünftigen Grund Tieren entsetzliche Schmerzen sowie unvorstellbare Leiden zufügt und den größtmöglichen Schaden, nämlich ihren Tod, wissentlich in Kauf nimmt“, sagt Dörnath.

Handele es sich bei den Ködern um Rattengift, würden die Hunde unter großen Qualen innerlich verbluten, erklärt die Tierärztin. Das ist sicherlich auch einer der Gründe dafür, dass die Hundehalter so beunruhigt sind. Die Unsicherheit begleite sie bei jedem Spaziergang, berichtet etwa die Oberneulanderin Christine Bornkeßel. Sie lasse ihre beiden Dackel deswegen auch schon gar nicht mehr im Laub toben.

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