Rund 87 Prozent der Bremer Unternehmen fühlen sich beim Thema Cybersicherheit gut aufgestellt. 88 Prozent hält das Thema für äußerst wichtig. Das ist das Ergebnis einer Unternehmerkunden-Studie, die die Commerzbank beim Meinungsforschungsinstitut Ipsos in Auftrag gegeben hat. Befragt wurden bundesweit 2.500 Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis 15 Millionen Euro, darunter 100 Firmen in Bremen.
Bewertung nach dem ersten Angriff
„Viele Kunden fühlen sich einigermaßen sicher“, ist auch der Eindruck, den Martin Wittkopp, Leiter Unternehmerkunden bei der Commerzbank in Bremen, in Gesprächen mit Kunden gewonnen hatte. „Allerdings kann man erst so richtig bewerten, ob man gut aufgestellt ist, wenn man einen Cyberangriff abgewehrt hat“, meint er.
Immerhin 27 Prozent der befragten Unternehmen in Bremen gaben an, schon Ziel von Cyberattacken gewesen zu sein. Bundesweit sind es sogar 43 Prozent. Bei 48 Prozent der betroffenen Unternehmen in Bremen wurde versucht, Daten durch Phishing-Mails zu stehlen. Bei etwa einem Fünftel wollten Externe das Vertrauen von Mitarbeitenden ausnutzen, um sensible Daten zu erhalten.
Norddeutsche Skepsis
Warum die Bremer deutlich seltener Opfer von Angriffen sind, erklärt die Studie nicht. „Vielleicht ist das die norddeutsche Skepsis“, vermutet Wittkopp. „Häufig ist der Faktor Mensch ausschlaggebend für den Erfolg oder Misserfolg eines solchen Angriffs.“ So gaben dann auch 76 Prozent der attackierten Unternehmen an, dass die Aufmerksamkeit von Geschäftsführung oder Mitarbeitenden zur Abwehr führte. In gut der Hälfte der Fälle kam zudem Sicherheitssoftware zum Einsatz.
Bedenklich: Nur etwa ein Fünftel der Unternehmen plant, innerhalb der kommenden sechs Monate Maßnahmen zur Cybersicherheit einzuführen oder zu verbessern. Dabei zeigten die Kriminellen laut Wittkopp extreme Agilität und erfänden immer neue Methoden, um an das Geld oder die Daten der Kunden zu kommen.