Tim Berthold (links) begleitet als Drogenbeauftragter der Arbeiterwohlfahrt Weser-Ems das Projekt am Willms-Gymnasium. Foto: Konczak
Suchtprävention

Prävention am Willms

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Das Projekt „Klarsicht“ klärt Kinder über Sucht auf

Bereits im Alter von 14 kommen Kinder in den Kontakt mit Drogen. Häufig handelt es sich dabei um Alkohol, jedoch wird auch das Rauchen, Dampfen und die Verwendung von elektronischen Zigaretten, zusehends relevanter.

Tim Berthold, Drogenbeauftragter der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Weser-Ems liegt das Thema besonders am Herzen. „Suchtpräventionsmaßnahmen sollten frühzeitig an Schulen stattfinden, wiederholt werden und aufeinander aufbauen. Wir erhoffen uns dadurch, dass die jungen Leute rechtzeitig vor ihrem ersten Kontakt über die Auswirkungen aufgeklärt werden und dadurch bewusste Entscheidungen treffen können“, erzählt Berthold.

Präventionsparcours vermittelt theoretische und praktische Inhalte

In dieser Woche leitete er das Projekt „Klarsicht“ für die neunten Klassen am Gymnasium an der Willmsstraße. Der Präventionsparcours umfasste mehrere Stationen, die sowohl Theorie als auch praktische Erfahrungen vermittelten.

Einer der Schwerpunkte ist die Aufklärung über Wasserpfeifen oder „Shishas“, die Beeinträchtigung von Alkoholkonsum und Mythen über Cannabis. Der Kontrollverlust bei Trunkenheit wird zum Beispiel mittels einer Brille, die die Auswirkung von 0,8 bis 1,5 Promille zeigt, verdeutlicht. Nach dem Aufsetzen soll der Schüler oder die Schülerin eine gerade Linie entlang laufen und an einem bestimmten Punkt stehenbleiben. „Bei dem Experiment geht es nicht nur darum den Kontrollverlust selbst zu erleben, sondern auch von außen zu sehen, wie sich das auswirkt. Vielen war die Wirkung von Alkohol nicht so sehr bewusst“, berichtet Polizist Torsten Blume, zuständig für die Verkehrssicherheit. „Die Wenigsten können betrunken noch geradeaus laufen. Dadurch kommt es oft zum versehentlichen Anrempeln, woraus körperliche Konflikte resultieren können“, klärt Blume weiter auf.

Projekt hilft bei der Entwicklung einer eigenen Meinung

„Ohne die externe Unterstützung durch die AWO und die Polizei könnten wir unsere Schüler nicht ausreichend aufklären. Wir brauchen solche Projekte, die den Kindern Wissen und Erfahrung vermitteln, ohne den Leistungsdruck des Unterrichts dahinter“, ist Katharina Richter, Lehrerin für Biologie und Koordinatorin für die Suchtprävention, überzeugt. Das Projekt sei besonders wichtig für die Stärkung des Selbstbewusstseins und helfe den Kindern dabei eigene Meinungen zu entwickeln.

Am Ende des 90-minütigen Parcours versammelte sich die Klasse für eine abschließende Frage: „Glaubt ihr, dass das trinken von Alkohol beim Flirten hilft?“. „Ja, denn man hat mehr Vertrauen in sich selbst“, antworte ein Schüler. „Nein, denn der Mundgeruch ist unangenehm und viele werden aufdringlich“, meinte eine Schülerin. So unterschiedlich die Meinungen zu der Frage auch waren, so erfolgreich war dennoch das Projekt.

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