Wer unter häuslicher Gewalt leidet, kann bei der Gewaltschutzberatungsstelle Unterstützung finden. Foto: Pixabay
Flaggen gehisst

Aktionen gegen häusliche Gewalt

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Der "Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen" wurde am Freitag auch im Landkreis begangen.

Häusliche Gewalt hat viele Formen – sie reicht vom verbalen Angriff und Demütigungen über Drohungen und Einschüchterungen bis hin zu körperlicher und sexualisierter Gewalt oder Totschlag und Mord. In Deutschland wird statistisch gesehen alle zweieinhalb Tage eine Frau von ihrem aktuellen oder ehemaligen Partner getötet. Im Landkreis Osterholz gab es im Jahr 2021 laut polizeilicher Kriminalstatistik alleine 541 Fälle von häuslicher Gewalt. Davon waren 399 Opfer weiblich. Die Dunkelziffer ist vermutlich viel höher.

„Sichtbares Zeichen“ setzen

Um auf diesen Umstand hinzuweisen, wird jedes Jahr am 25. November der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ begangen. Daran beteiligen sich auch die Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Osterholz. Sie nehmen an der Fahnenaktion der Menschenrechte für die Frau teil. Vor den Rathäusern wurden am Freitag die Flagge „Frei leben – ohne Gewalt“ gehisst. „Das ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass Gewalt gegen Frauen in jeder Form unakzeptabel ist und von Gewalt betroffenen Frauen Hilfe zusteht“, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung.

Hilfsangebote auf Brötchentüten

Die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Osterholz-Scharmbeck, Karin Wilke, und der Gemeinde Schwanewede, Dörthe Kleppe, weisen dazu auf die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ hin: Rund um den „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ werden mit dem Netzwerk „PrimA – Prävention im Nordwesten“ insgesamt 10.000 Brötchentüten von vier Bäckereien an die 15 Filialen im Landkreis Osterholz verteilt. Auf die Tüten sind Informationen zu Hilfsangeboten gedruckt.

Gewaltschutzberatungsstelle bietet Unterstützung

Vor Ort im Landkreis verfolgt die Gewaltschutzberatungsstelle für Frauen und Kinder das Ziel, mit Betroffenen einen Weg aus der Gewaltspirale zu finden, das Selbstbewusstsein zu stärken und eine Zukunftsperspektive zu entwickeln und bietet Schutz und Sicherheit, Beratung, rechtliche Information sowie Begleitung bei Polizei-, Gerichts-, und Behördenterminen. Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle sind telefonisch unter der 04791/9302685 erreichbar. Wenn die häusliche Situation eskaliert, bekommt man unter der Notrufnummer 110 Hilfe. Die Polizei kann gegen Täter einen Platzverweis von bis zu 14 Tagen aussprechen.

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