„Wir geraten an die Grenzen, was die Unterbringung angeht“, sagt Bürgermeister Kim Fürwentsches über die Situation der Geflüchteten in Lilienthal. Rund 300 Menschen aus ganz unterschiedlichen Ländern hat die Gemeinde in den vergangenen sechs Monaten aufgenommen. Nun seien alle Plätze belegt. Zur Überbrückung ziehen Geflüchtete, die Lilienthal zugewiesen werden, zunächst in die Jugendherberge Worpswede (wir berichteten). „Aber auch das“, so Verwaltungschef Jürgen Weinert bei der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses, „ist nur eine Übergangslösung.“
Edisonstraße und Parkplatz Schoofmoor als möglicher Standort
Es sei an der Zeit zu planen, und zwar für die kommenden Monate. Zwar verhandle die Gemeinde derzeit noch mit Vermietern, die kurzfristig Wohnungen zur Verfügung stellen könnten. „Aber auch das hat irgendwann ein Ende“, räumte Weinert ein.
Die Verwaltung bevorzuge das Grundstück an der Edisonstraße neben der Post und den Parkplatz Schoofmoor als Standorte für Container-Dörfer. Dort sollen zunächst jeweils 30 bis 50 Personen unterkommen.
„Geräuschlose Aufnahme“
Die Mitglieder des Sozialausschusses stimmten dem Vorschlag der Verwaltung zu. Einzige Alternative wäre die Unterbringung in Sporthallen oder Dorfgemeinschaftshäusern. Dies sei allerdings keine geeignete Lösung für Lilienthal. „Die Aufnahme der Geflüchteten ging bei uns nur deshalb so geräuschlos vonstatten, weil sich viele Ehrenamtliche kümmern und wir Sammelunterkünfte umgehen konnten“, zeigte sich Fürwentsches überzeugt. Denn gerade die Privatsphäre sei bei der Konfliktvermeidung wichtig.
Lieferbarkeit entscheidet über Aufstellung
Die Wohncontainer sollen den Familien eine eigene Wasch- und Kochstelle bieten. Wann die ersten mobilen Wohnungen aufgestellt werden, steht allerdings noch nicht fest. Je nach Lieferbarkeit könnte es im Januar oder Februar so weit sein.