Hans-Georg Rauch wollte dem Betrachter mit seiner Kunst Denkanstöße geben. Das Werk „Umgekehrt“ aus dem Jahr 1988 ist ebenfalls in der Kunsthalle zu sehen. Foto: Barbara Millies
Kunsthalle Worpswede

Ein kritischer Blick auf die Welt

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Die Ausstellung „Rauchzeichen – Zeitzeichen“ zeigt Werke des Ehepaares Ursula und Hans-Georg Rauch.

Ganze 32 Arbeiten des Künstlers Hans-Georg Rauch (1939-1993) konnte die Worpsweder Kunsthalle vor zweieinhalb Jahren entgegennehmen. Stifter ist sein Freund und Sammler, der Hamburger Architektur-Journalist Horst Rasch. Er betreut den Nachlass des Künstlers und seiner Frau, der Keramikerin Ursula Rauch (1943-2019).

Ausstellung bis zum 5. März zu sehen

Aufgrund der Corona-Pandemie und der Vogeler-Ausstellung konnten die Arbeiten bisher allerdings nicht präsentiert werden. Doch das Warten hat ein Ende: Seit Sonntag und noch bis zum 5. März 2023 widmet sich die Kunsthalle in der Ausstellung „Rauchzeichen – Zeitzeichen“ dem Künstler-Ehepaar Ursula und Hans-Georg Rauch.

Gemeinsame Ausstellung

„Dankbarkeit und Achtung für das Werk geben den Anlass, seine einzigartigen Federzeichnungen, Radierungen, Collagen und Farbstiftzeichnungen gemeinsam mit Werken seiner Frau, der Keramikerin Ursula Rauch, zu zeigen“, heißt es in der Mitteilung der Kunsthalle zu der Ausstellung.

Für „Zeitzeichen“ bekannt

Hans-Georg Rauch gehört zu den großen deutschen Karikaturisten und satirischen Zeichnern seiner Zeit. Er zählt zum Kreis großer Namen wie Saul Steinberg, George Grosz, Paul Flora, Gustav Peichl alias Ironimus und Ronald Searl. Rauch ist besonders für seine kritischen Arbeiten in der Wochenzeitung Die Zeit, seine „Zeitzeichen“, bekannt geworden, nachdem er schon vorher für zahlreiche in- und ausländische Zeitschriften und Zeitungen tätig war.

Gesellschaft im Blick

Seine Themenwelt ist vielfältig. „Rauch bearbeitete alles, was ihn anregte, aufregte und umtrieb“, heißt es von der Kunsthalle. Es sind politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Missstände, auf die Rauch mit seinem Schaffen hinweist.

„Fantastische Illusionen für das Auge“

Ursula Rauch absolvierte eine traditionelle Ausbildung in der Werkstatt der Worpsweder Töpferin Gisela Meyer-Kaufmann, bevor sie neue künstlerische Ausdrucksformen suchte. „Sie formte Kugeln, Pyramiden, Würfel und Dreiecke, kombinierte sie auf raffinierte Weise miteinander und schuf so fantastische Illusionen für das Auge des Betrachters“, so die Verantwortlichen der Kunsthalle. Dabei wendete sie in ihren Arbeiten mit gefärbtem Ton eine alte Technik an, die seit Jahrhunderten eine in China gängige Praxis ist.

Öffnungszeiten

Die Kunsthalle Worpswede hat dienstags, donnerstags, samstags und sonntags zwischen 10 und 16 Uhr geöffnet. Im Internet gibt es unter worpswede-museen.de weitere Informationen zur aktuellen Ausstellung.

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