Das Jobcenter verspricht: Alle Bremer, die momentan Arbeitslosengeld II erhalten, werden im Januar das Bürgergeld pünktlich auf dem Konto haben. Das Jobcenter verspricht: Alle Bremer, die momentan Arbeitslosengeld II erhalten, werden im Januar das Bürgergeld pünktlich auf dem Konto haben. Foto: Schlie
Bürgergeld

Mehr Antragsteller

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Jobcenter erwartet im kommenden Jahr einen größeren Zulauf

Jobcenter-Geschäftsführer Thorsten Spinn blickt mit Respekt auf das Jahr 2023. „Ich vermute, dass es wesentlich mehr Antragsteller geben wird als zuvor“, kündigt er an.

Ein Grund sei das Bürgergeld, das vom 1. Januar an eingeführt wird. „Weil der Regelsatz durch die Reform erhöht wird, haben mehr Menschen ein Anrecht auf dieses Geld“, sagt Spinn.

Zudem führten die steigenden Nebenkosten dazu, dass mehr Menschen Unterstützung benötigten. „Auch wegen der Geflüchteten aus der Ukraine oder durch das Chancenaufenthaltsgesetz werden wir mehr zu tun haben.“

Neue Herausforderungen

Trotz der anstehenden Aufgaben, die das Bürgergeld mit sich bringt, unterstützt Spinn die Reform. „Sie beinhaltet vieles, was wir als Jobcenter bereits gefordert haben, wie die Regelsatzerhöhung oder bessere Anreizsysteme“, freut er sich und verspricht: Alle 80.000 Bremer, die momentan Arbeitslosengeld II erhalten, werden das Geld pünktlich auf dem Konto haben.

Betreuungsschlüssel geändert

Auch weitere Herausforderungen kommen auf das Jobcenter im kommenden Jahr zu. „Unser Ziel ist es, mehr Frauen in Arbeit zu bekommen“, betont Spinn. Schließlich sei Bremen bei der Erwerbsbeteiligung von Frauen im Bundesvergleich immer auf den hinteren Plätzen. Ab Januar soll sich nun ein neues Team ausschließlich um erwerbslose Frauen kümmern.

„Da haben wir den Betreuungsschlüssel geändert. Ein Betreuer ist nun für 100 Frauen zuständig. Sonst betreuen wir die zwei- bis dreifache Menge“, erklärt Spinn. So soll herausgefunden werden, warum es für Frauen auf dem Bremer Arbeitsmarkt schwieriger ist. „Hier liegen beispielsweise die Probleme in der fehlenden Kinderbetreuung und den vielen Industrieberufen, die immer noch geprägt von Männern sind“, vermutet der Geschäftsführer.

Im Jahr 2022 lag die Herausforderung für Spinn und sein Team vor allem in der Beratung der Geflüchteten aus der Ukraine. Knapp 6.000 beziehen aktuell Leistungen vom Bremer Jobcenter, 155 konnten schon einen Job bekommen.

„Da ist vor allem die Sprachbarriere ein Hindernis“, weiß Spinn. All diese Menschen zusätzlich zum normalen Geschäft zu betreuen sei viel Arbeit gewesen.
Trotzdem ist in diesem Jahr auch viel positiv gelaufen: Die Zahl der Arbeitslosen und Langzeitarbeitslosen ist gesunken.

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