Andere Länder – andere Neujahrsbräuche

Zeitzonen sorgen dafür, dass der Jahreswechsel nicht überall auf der Welt gleichzeitig erfolgt. So haben die Australier schon längst auf das neue Jahr angestoßen, während bei uns die Sektflaschen noch nicht mal kalt gestellt sind.

Überall auf der Welt knallen zum Jahreswechsel die Sektkorken – allerdings zu unterschiedlichen Uhrzeiten: Foto: Jan Kuss auf Pixabay

Und die Amerikaner, die müssen weitere sechs Stunden warten, um sich Happy New Year zu wünschen, allerdings auch nur wenn sie an der Ostküste wohnen. An der Westküste der USA muss man sich weitere drei Stunden gedulden.

Altlasten und Beachparty

Aber die Menschen rutschen nicht nur zu unterschiedlichen Uhrzeiten ins neue Jahr, auch ihre Bräuche zu Silvester könnten nicht unterschiedlicher sein. Anbei eine kleine Übersicht.

Argentinien
Auch eine Art, sich der Altlasten zu entledigen: Im südamerikanischen Land regnet es kein Konfetti von oben, sondern kleine Papierschnipsel. Diese bestehen aus alten Unterlagen, Urkunden und sonstigen Papieren, die zu Silvester zerrissen und durchs Fenster geworfen werden.

Brasilien
Ganz in weiß gekleidet, begrüßen die Brasilianer das neue Jahr, damit dieses rein, friedlich und glücklich wird. Anders der Brauch bei der Farbe der Unterwäsche: Wer Harmonie wünscht, wählt weiße, wer sich neu verlieben möchte, nimmt rote. Küstenregionen begehen den Jahreswechsel meist direkt am Strand.

Wellenspringen und Hackfleischtörtchen

Trauben gelten vielerorts als Glücksbringer. Foto: Susanne Jutzeler, Schweiz, auf Pixabay

Um Mitternacht gilt es, über sieben kleine Wellen zu springen und dabei bei jedem Sprung einen Wunsch zu äußern. Mehr Wünsche frei hat man, wenn man zum Jahreswechsel bei jedem der zwölf Glockenschläge je eine Traube isst und dabei sich etwas wünscht.

Bulgarien
Im Balkanland ist es Brauch, dass Kinder von Haus zu Haus ziehen und den Bewohnern mit der Neujahrsrute auf den Rücken klopfen und ihnen damit Gesundheit und Wohlstand zu wünschen. Im Gegenzug gibt es etwas Süßes.

Dänemark
Was bei uns am Polterabend Glück bescheren soll, wird laut Experten der Arag-Versicherung in Dänemark an Silvester zelebriert: Dort wird altes Porzellan vor den Haustüren der Menschen zerschlagen, denen man Glück wünscht. Dabei gilt: Je mehr Scherben, desto mehr Glück.

England
Auf der Insel gibt es für alle Freunde und Verwandte, die im neuen Jahr Glück haben sollen, kleine, dreieckige mit Hackfleisch gefüllte Törtchen (Pies) zu Silvester. Gegessen wird die Backware meist erst am Neujahrstag, selbstverständlich mit einer Tasse Tee dazu.

Griechenland
Die Vasilopita, das Basiliusbrot, ist zum Jahreswechsel in Griechenland in aller Munde. In der süßlichen Backware ist eine Münze eingebacken. Wer diese in seinem Stück entdeckt, hat ein glückliches Jahr vor sich.

Neue Wäsche und Reisküchlein

Italien
Auch in Italien spielt die Unterwäsche zum Jahreswechsel bei Männern und Frauen eine tragende Rolle. Zwischen Alpen und Stiefelabsatz steht die Farbe Rot für Glück, Gesundheit und Liebe.

Allerdings weisen die Versicherungsexperten der Arag auf eine Einschränkung hin: Die Wäsche muss neu und von einer anderen Person geschenkt worden sein und am 1. Januar weggeworfen werden.

Porzellanscherben bringen nicht nur Frischvermählten Glück, sondern auch Däninnen und Dänen. Foto: Hans auf Pixabay

Japan

Was in Brasilien, Portugal und Spanien mit Weintrauben zelebriert wird, wird in Asien mit zwölf kleinen Reiskuchen aus Klebreis-Püree gefeiert. Allerdings sind diese „Mochis“ derart klebrig, dass es teilweise gesundheitsgefährdend ist, sie in schneller Abfolge in den letzten Sekunden des Jahres zu essen.

Mexiko
Nicht nur in Mexiko, sondern in ganz Mittelamerika hängt das Glück im neuen Jahr ebenfalls von der Unterwäsche ab. Ist diese neu, gelb und wird am gesamten Neujahrstag getragen, soll das kommende Jahr nach Information der Arag-Experten Glück und Wohlstand bringen.

Um darüber hinaus schöne Reisen zu erleben, hat man in Mittelamerika seine Koffer an Silvester gepackt und spaziert damit einmal um den Häuserblock oder Park.

Walzer oder Kartoffel

Österreich
Unsere Nachbarn tanzen ins neue Jahr. Demnach kommt in der Alpenrepublik vor dem Feuerwerk der Wiener Walzer.

Peru
Neben den bereits erwähnten mittelamerikanischen Bräuchen versteckt man im Reich der Inka drei Kartoffeln unter der Couch, die eine davon ist geschält, die zweite ungeschält und die dritte zur Hälfte geschält.

Um Mitternacht wird eine Kartoffel gegriffen ohne hinzusehen.

Die geschälte Knolle ist die Niete und soll Geldsorgen bringen. Die ungeschälte Kartoffel hingegen ist der Sechser im Lotto, denn sie verspricht einen wahren Geldsegen. Die halbgeschälte Frucht bringt lediglich ein normales Jahr.

Geflügel tabu, Whisky willkommen

Portugal
Den Portugiesen soll um Mitternacht eine Münze in der Hand für finanzielle Sicherheit im neuen Jahr sorgen. Laut Arag-Experten darf die Münze auch in den Hauseingang geworfen werden, es sollte allerdings der eigene sein, sonst klappt es mit dem Wohlstand nicht.

Keinesfalls sollte man hier Geflügel am Jahresende essen, denn damit fliegt das Glück davon.

Spanien
Auch die Spanier greifen zu zwölf Trauben. Diese werden am 31. Dezember um Mitternacht zum Takt der das neue Jahr ankündenden Glockenschläge nacheinander verzehrt. Wer alle rechtzeitig verspeist, kann sich auf ein erfolgreiches Jahr freuen.

Schottland
An Silvester ziehen junge Männer mit Whisky, Rosinenbrot und einem Stück Kohle von Haustür zu Haustür, um den Bewohnern Glück zu bringen.

Aber nur wer sie einlässt und ein Gläschen mit ihnen trinkt, hat in den kommenden zwölf Monaten nichts zu befürchten.

Tschechien
Die Tschechen greifen lieber zum Apfel, der quer halbiert wird. Bilden die Kerne im Kerngehäuse ein Kreuz, bringt das neue Jahr Pech. Sind sie sternförmig angeordnet, steht Glück ins Haus.