Ab Mitte November will die Deutsche Telekom die noch verbliebenen Telefonhäuschen sowie die Säulen deutschlandweit außer Betrieb setzen und abbauen.Foto: Schlie Ab Mitte November will die Deutsche Telekom die noch verbliebenen Telefonhäuschen sowie die Säulen deutschlandweit außer Betrieb setzen und abbauen. Foto: Schlie
Kommunikation

Das Ende der Telefonzellen

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Warum die Telekom die Anlagen abbaut – auch in Bremen

Sie sind ein Relikt vergangener Jahrzehnte: Telefonhäuschen und Telefonsäulen. Nun sollen sie ganz aus dem Straßenbild verschwinden, auch in Bremen.

Die Deutsche Telekom hat bereits seit mehreren Jahren in Absprache mit den jeweiligen Kommunen mehr als 90 Prozent der einst 160.000 öffentlichen Telefone abgebaut, wie Telekom-Sprecherin Stefanie Halle erklärt.

Die Häuschen verschwinden schon seit 2018, nun auch die etwa 12.000 noch verbliebenen Stehlen.

„Die Nutzung der öffentlichen Telefonie geht gegen Null. Der Hauptgrund für die Einstellung des Services ist daher die Unwirtschaftlichkeit“, sagt Halle. An 3.800 Standorten in Deutschland wurde im vergangenen Jahr kein einziges Gespräch geführt, wie die Sprecherin aufzeigt.

Die Umsätze stünden in keinem Verhältnis zu den Unterhaltskosten wie Wartung, Standortmiete, Reinigung und Schadensbeseitigung. Und: „Ersatzteile für öffentliche Telefone werden kaum noch produziert und sind teilweise gar nicht mehr erhältlich“, sagt Halle.

Der Rückbau werde künftig nicht nur Kosten, sondern auch Energie sparen. Im Schnitt braucht ein öffentliches Telefon laut Halle zwischen 500 und 1.250 Kilowattstunden Strom im Jahr – je nach Ausstattung. „Mit der Abschaltung der ungenutzten Technik lassen sich so zwischen sechs und 15 Millionen Kilowattstunden jährlich einsparen. Das entspricht dem Stromverbrauch von mehreren tausend Wohnungen.“

Bereits in den kommenden Tagen wird bundesweit die Münzzahlung deaktiviert. Bis Ende Januar soll dann voraussichtlich auch die Zahlungsmöglichkeit per Telefonkarte eingestellt werden. „Der Abbau der Telefonstellen erfolgt im Anschluss und wird voraussichtlich Anfang 2025 abgeschlossen sein“, sagt Halle. Wann genau die Bremer Telefonsäulen und Telefonzellen an der Reihe sind, kann die Sprecherin allerdings nicht sagen.

Seit der Änderung des Telekommunikationsgesetzes vor gut einem Jahr besteht für das Unternehmen keine Verpflichtung zum Betrieb öffentlicher Telefone mehr. „Sie tragen nicht mehr zur Grundversorgung der Bevölkerung bei“, sagt Halle.
Rund 3.000 Zellen bleiben aber erhalten – ohne Telefonfunktion: Als „Small Cells“ sollen sie als kleine Antennen den öffentlichen Mobilfunk verbessern.

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