In Bremen darf an Silvester wieder geknallt werden, coronabedingte Verbote wie in den beiden vergangenen Jahren sind nicht geplant.
Und noch etwas ist in diesem Jahr anders: Die Böllerei soll umweltschonender werden. „Wir sehen uns mit unseren Unternehmen und Produkten in der Verantwortung, einen Beitrag zu mehr Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit zu leisten“, sagt Richard Eickel, Geschäftsführer des Bremerhavener Feuerwerksproduzenten Comet.
Schon heute verzichte die Branche bei deutschen Produkten auf PVC-Verpackungen und ersetze sie durch Papp-Faltschachteln. „Wir gleichen beim Abbrennen unserer Produkte entstehendes CO2 durch zertifizierte Klimaschutzprojekte aus und wollen mittelfristig unsere gesamte Produktpalette umweltfreundlicher gestalten“, sagt Eikel.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, reicht das nicht. „Auch als nachhaltig deklarierte Feuerwerkskörper beinhalteten umwelt- und gesundheitsschädigende Schadstoffe wie Schwarzpulver und Chemikalien“, sagt er. „Da die Produkte erst ab 28./29. Dezember verkauft werden dürfen, ist es bisher vollkommen unmöglich, diese detaillierter zu bewerten.“
Lasershow als Alternative
Einen anderen Weg will die Nordseeinsel Borkum einschlagen. Dort gibt es in diesem Jahr an Silvester zwar noch einmal ein normales Höhenfeuerwerk. „Wir arbeiten aber daran, Alternativen zu finden“, sagt Thorben Stalke, Veranstaltungsleiter der Gesellschaft Nordseeheilbad Borkum.
Eine Möglichkeit sei beispielsweise eine Lasershow. „Da installieren wir Laser auf dem Boden, die Muster, Figuren oder auch Texte in die Luft zaubern.“ Dafür brauche man aber Nebel, notfalls mithilfe von Nebelmaschinen.
Die Vorteile sind für Stalke klar: „Es gibt weniger Müll und Umweltverschmutzung, und auch für die Tiere ist es besser.“ Er hofft, vielleicht schon im kommenden Jahr eine Alternative zum Feuerwerk anbieten zu können.
An anderen Orten gibt es bereits Drohnenshows. „Die sind allerdings unfassbar teuer. Und auch bei Wind und Wetter schwierig zu kontrollieren“, erklärt Stalke. Hier müsse man vorab Vorgaben und allgemeine Umsetzbarkeit prüfen.
In Bremen gibt es schon seit Jahren kein von der Stadt organisiertes Feuerwerk mehr an Silvester. „Das nächste von uns organisierte Feuerwerk wäre das an der Osterwiese“, erklärt Christoph Sonnenberg, Sprecher des Wirtschaftsressorts. „Umweltfreundlichere Optionen wie Laser oder Drohnen können wir diskutieren, für eine Entscheidung ist es aber noch zu früh.“