Der Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz bleibt über das Fest hinaus bis zum 29. Dezember geöffnet. Bis dahin gehören der typische Duft von Schmalzkuchen, Crepes und Glühwein und die Musik der Kinderkarussells untrennbar zur Innenstadt.
Heute kaum vorstellbar, gab es in Delmenhorst erst spät einen Weihnachtsmarkt in städtischer Verantwortung. Eröffnet wurde er am 26. November 1986 vom damaligen Oberbürgermeister, Jürgen Thölke. Davor gab es lediglich private Märkte.
Ein erster Weihnachtsmarkt lässt sich für das Jahr 1952 belegen, die Buden standen damals auf dem Platz vor der evangelischen Stadtkirche. Im Jahr darauf organisierten Gewerbetreibende am östlichen Ende der Langen Straße einen Markt. In den folgenden 17 Jahren blieb Delmenhorst ohne Weihnachtsmarkt.
Weihnachtsmarkt zwischen Markthalle und Langer Straße
Erst 1970 gab es Bestrebungen – wiederum auf private Initiative, aber mit der Stadt als Veranstalter – für ein Winterdorf. Aufgebaut wurde es im Bereich zwischen der Markthalle und der Langen Straße. 1974 trat Friedrich Trumpf auf den Plan. Er war durch seinen Bratwurst-Imbiss bekannt. In Erbpacht hatte er die Markthalle und das umliegende Gelände von der Stadt erworben. Dort ließ er das Delme-Zentrum mit seinen markanten Spitzdachhäusern errichten.
Weihnachtsmarkt auf der „Hundewiese“
Hier und auf der sogenannten „Hundewiese“ vor dem City-Parkhaus organisierte Trumpf einen Markt. Neben seinem Bratwurststand gab es dort eine Glühweinbude und Schmalzkuchen. Ebenfalls vertreten war ein Autoscooter und das Kinderkarussell von Ralf Böker. Nach zwei Jahren war Schluss. Der Matsch auf der „Hundewiese“ ließ keine Gemütlichkeit aufkommen. Wenig Liebe brachten die Delmenhorsterinnen und Delmenhorster auch dem Standort hinter dem Kiosk „Am Stadtwall“ entgegen.
Erst die Verlegung auf den Rathausplatz in den 1980er Jahren fand Zustimmung. Von Anfang an war das Kinderkarussell von Familie Böker ein fester Bestandteil des Weihnachtsmarktes.
Im Laufe der Zeit engagierten sich immer mehr Schausteller für das kleine Winterdorf.
Böker´s Kinderkarussell gehörte von Anfang an zum Weihnachtsmarkt
So konnten sich die Besucher beispielsweise 2012 erstmals an idyllisch von Tannenbäumen umgebenen Stehtischen ihre Getränke und Speisen schmecken lassen. Bereits ein Jahr vorher wurden überdachte Feuerstellen und zwei „Sitzfässer“ aufgebaut. Fest zum Programm gehören ebenfalls seit vielen Jahren die „Before-Christmas-Partys“, bei denen DJ Helmut Hein von 18 bis 21 Uhr musikalisch für Stimmung sorgt.
Das „Bergfest“ erlebte am 12. Dezember 2017 seine Premiere. Damals unterhielt Sänger Graziano „Luigi“ D’Arcangelo die Besucher mit Live-Musik. In diesem Jahr traten Gerd Albers und Jens Buntemeyer auf.
Das vergangene Jahr bleibt den Schaustellern sicher noch lange im Gedächtnis. Aufgrund der Corona-Pandemie durften nur Geimpfte und Genesene sowie Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre auf das umzäunte Gelände.
Markt bleibt noch bis zum 29. Dezember
Am 25. Dezember 2022 ist der Markt geschlossen. Danach und noch bis einschließlich 29. Dezember sind die 19 Stände und Buden sowie die zwei Kinderkarussells täglich in der Zeit von 10.30 bis 20 Uhr geöffnet.