Nach Schließung der Impfzentren begann für die neuen mobilen Impfteams ab Oktober 2021 ein regelrechter Marathon. Sie hatten die Aufgabe vom Land bekommen, vor Ort Impfaktionen im Landkreis anzubieten und so das Angebot der niedergelassenen Arztpraxen zu ergänzen. Am 21. Dezember endete ihr Einsatz im Landkreis Oldenburg, und auch die Ständige Impfambulanz in Ganderkesee schloss dauerhaft die Türen. Das Lager ist schon geräumt. Ein Teil aller Utensilien, wie Masken oder Tupfer, ging ans Gesundheitsamt, ein Teil an die Ukrainehilfe Oldenburg.
Rückblick auf 2021 und 2022
Die Beteiligten ziehen eine positive Bilanz. Rund 39.000 Impfungen gegen des Coronavirus gab es zwischen Oktober 2021 und Dezember 2022 durch die mobilen Teams. Die stärkste Nachfrage war im November und Dezember 2021 sowie von Januar bis März diesen Jahres zu verzeichnen. Im gesamten Zeitraum von Januar 2021 bis Mitte Dezember 2022 wurden 97.000 Immunisierungen durchgeführt. So beläuft sich die Gesamtzahl der Impfungen der Impfteams im Landkreis seit Januar vergangenen Jahres auf rund 136.000 – die Hälfte aller verabreichten Dosen.
Bis Juni waren vier mobile Teams mit Mitarbeitern der Johanniter-Unfall-Hilfe und des Maltester Hilfsdienstes unterwegs, ab Juli zwei Teams. In den acht kreisangehörigen Kommunen gab es den Pieks in Impfambulanzen sowie unter anderem in Pflegeheimen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, in Kliniken, Schulen, Notunterkünften für Geflüchtete oder auch bei der Freiwilligen Feuerwehr und der Polizei. Insgesamt zählte man 575 Einsätze. Anfang 2021 wurde zusätzlich ein Impftruck eingesetzt, Ende Juni 2022 öffnete die Ständige Impfambulanz an der Grüppenbührener Straße 7 an fünf Tagen in der Woche.
Für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren gab es ebenfalls ein Impfangebot im Gesundheitsamt, 2.950 mal wurde bei ihnen seit Oktober 2021 gepiekst.
Das Ende des Impfzentrums
„Wir möchten ein positives Signal geben. Es hat gut funktioniert“, zeigt sich Landrat Christian Pundt zufrieden. Mit Ganderkesee wurde die einwohnerstärkste Gemeinde als Standort für die Ständige Impfambulanz gewählt, die Johanniter und Malteser arbeiteten dort Hand in Hand. „Es ist schade, dass die Einrichtung nicht durch das Land weiterfinanziert wird“, bedauert Bürgermeister Ralf Wessel. Der Rückgang der Nutzungszahlen habe wohl eine Rolle bei der Entscheidung gespielt. Zuletzt suchten nur noch vereinzelt Menschen die Ständige Impfambulanz auf. „Wir sind sehr dankbar, dass wir diese Liegenschaft gewinnen konnten“, so Wessel, denn die ehemaligen Räumlichkeiten der Oldenburgischen Landesbank (OLB) im Ärztehaus an der Ecke Grüppenbührener Straße / Raiffeisenstraße befänden sich in einer „Top-Lage“. Zuvor gab es seit Dezember 2021 ein Impfzentrum in der Turnhalle am Habbrügger Weg, in der täglich bis zu 400 Dosen verimpft wurden. „Zwischen Weihnachten und Neujahr standen dort lange Schlangen“, hat der Bürgermeister beobachtet.
Impfungen jetzt beim Hausarzt
Wer sich künftig gegen das Corona-Virus impfen lassen will, wendet sich an die Hausarztpraxis. Nach Planungen des Landes sollen vereinzelt auch Apotheken Immunisierungen übernehmen. Dr. Leonhard Hamschmidt, ärztlicher Leiter des Gesundheitsamtes des Landkreises, erklärt: „Das Virus wird uns nun immer begleiten.“ Er meint, dass im kommenden Jahr die endemische Phase eintreten und Corona wie die Grippe behandelt wird.