Eine Villa, eigenartige Vorkommnisse, familiäre Abgründe: Das Leben der freien Journalistin Beatrice wird gehörig auf den Kopf gestellt. Ihr Vermieter kündigt ihr die Wohnung, ihr Ex-Freund will sie einfach nicht loslassen. Beatrice packt ihre Sachen und zieht nach Delmenhorst, in die Villa ihrer Tante. Doch kaum angekommen, geschehen merkwürdige Dinge, denen sie auf den Grund gehen will. Dabei lässt sie sich auch von mehreren Warnungen nicht abschrecken. Doch ist es wirklich eine gute Idee, im Leben anderer Menschen herumzuschnüffeln?
Buchholz kam 1996 nach Delmenhorst
Wie das Ganze ausgeht, erfahren Liebhaber spannender Unterhaltung in dem neuesten Thriller „Neuendeel – Die geerbte Villa“ aus der Feder von Katy Buchholz. Nach dem 2020 erschienenen „Mein sollst du sein!“ ist es der zweite Delmenhorst-Thriller der 54-Jährigen, die sich vor vier Jahren als Schriftstellerin selbstständig gemacht hat. Geboren in Ueckermünde und aufgewachsen in Greifswald, verschlug es Buchholz aus familiären Gründen schließlich nach Delmenhorst. Das war 1996. Das Schreiben entdeckte sie dabei relativ spät für sich. „Du hast so viel erlebt, du kannst mal ein Buch schreiben“, hieß es irgendwann von Mann Peter. „Aber wer sollte es lesen? Ich fing erstmal an und habe es ausprobiert“, erzählt sie. Doch die Buchbranche ist und bleibt ein schweres Geschäft. „Die wenigsten schreiben Bestseller“, weiß Buchholz. „Ich arbeite mich hoch.“ Fast alle ihre Bücher bringt sie über den Self-Publishing-Verlag „Twentysix“ heraus.
Ihr zweiter Thriller
Nach Sachbüchern, Kurzgeschichten und Ratgebern folgte schließlich der Thriller-Erstling „Mein sollst du sein!“ über eine Frau, die von einem Stalker verfolgt wird. Ein Schicksal, das die Autorin mit ihrer Protagonistin gemeinsam hat: „Auch ich wurde gestalkt. Durch das Schreiben konnte ich das verarbeiten.“ Außerdem wollte sie mit dem Herausbringen von Geschichten auch ihrer Schüchternheit den Kampf ansagen. Einen Teil habe sie schon abbauen können. Doch Veranstaltungen wie Lesungen seien nicht möglich. Zum einen aufgrund der Nervosität, zum anderen wegen ihrer Krankheit Endometriose, die mit Schmerzattacken einhergeht und auch ein tägliches Schreiben nicht zulässt. Eine bislang nicht sonderlich bekannte Krankheit, über die Buchholz ebenfalls in Buchform unter dem Titel „Endometriose – der Feind in meinem Körper“ mit Tipps und Rezepten aufklärt. Alternativ bietet Buchholz über ihre Webseite einen „Café-Klatsch mit…“ an – eine Möglichkeit, mit ihr einen persönlichen Plausch zu vereinbaren und noch mehr über sie und ihre Werke zu erfahren.
Inspiration durch das tägliche Leben
Ihre Ideen kommen der Schriftstellerin an den unmöglichsten Orten, von einer Sekunde auf die andere, wie sie sagt. Für die Geschichte macht sie sich einen groben Fahrplan. Wo soll es mit den Figuren hingehen? Wie könnte es enden? Doch den Weg dorthin gestalten ihre Charaktere. „Ich bin eine Bauchschreiberin“, sagt Katy Buchholz. „Die Figuren erzählen die Geschichte.“ Garniert wird das mit einer gehörigen Portion Lokalkolorit, wenn Delmenhorst als Schauplatz ihrer Romane fungiert. „Die Stadt wird ja meistens negativ dargestellt. Es gibt aber auch viele schöne Seiten“, betont die Autorin. Heimliche Hauptdarstellerin in „Neuendeel“ ist dann auch ein besonderes Gebäude, das in Buchholz sofort die kreative Ader fließen ließ. Die beschriebene Villa ist das ehemalige „Haus Osterloh“ an der Stedinger Landstraße, in dessen hinterem Teil Julia Vogel vor einigen Jahren ihre Druckwerkstatt „Craftschöpferey“ betrieb. Über ihre gute Freundin lernte Buchholz das Gebäude besser kennen. Das Landhaus habe sie sofort an eine kleine Stadtvilla erinnert. Der perfekte Ort für einen lokalen Thriller, und die Ideen sprudelten.
Das tun sie auch weiterhin. Als nächstes plant Katy Buchholz eine Familiengeschichte und eine Sammlung von Rezepten.
Neugierig geworden?
„Neuendeel – Die geerbte Villa“ ist wie alle weiteren Bücher von Katy Buchholz regulär im Buchhandel erhältlich. Es kostet 14,99 Euro. Weitere Infos gibt es auf der Webseite katy-buchholz.de.