Viel los im „Kleinen Haus“

Theater ist weitaus mehr als „nur“ der Genuss einer Aufführung. Es ist Treffpunkt, Gelegenheit für einen Plausch, Geselligkeit mit Gleichgesinnten. In den vergangenen Pandemiejahren war wenig bis nichts möglich. Doch inzwischen ist wieder Leben im Theater „Kleines Haus“ eingekehrt. „Die Delmenhorster sind uns treu“, berichtet Ulrike Thümmel, Geschäftsführerin der Konzert- und Theaterdirektion (KuT) Delmenhorst. Immer wieder habe man das Publikum motiviert – „mit einem tollen Programm“, zeigt sich Thümmel stolz über die laufende Saison, die Anfang Oktober gestartet ist.

Veranstaltungen um Silvester

Den Besuchern bietet die KuT eine abwechslungsreiche Mischung aus Theaterstücken, Konzerten, Kindertheater und Sonderveranstaltungen. Nachdem Pianist Justus Frantz am vergangenem Sonntag Frédéric Chopin einen Klavierabend widmet, blickt das „Kleine Haus“ am 31. Dezember der Silvesterveranstaltung entgegen. Bei der Silvesternacht der Musicals präsentieren internationale Künstler Hits aus Werken wie „Ca­ba­ret“, „Evita“, und „Star­light Ex­press“. Am 2. Januar folgt das Neujahrskonzert mit dem Staatlichen Philharmonischen Orchester Lemberg und rasanter, schwungvoller Klassik. Zu weiteren kommenden Highlights zählen die Rock ‚n‘ Roll Show „Buddy in Concert“ am 21. Januar, Musicals mit Angelika Milster am 2. März, ein Konzert von Tim Fischer zum 100. Geburtstag von Georg Kreisler am 28. April oder auch ein Chanson-Abend im Foyer mit Michael Müller und Adrian Rusnak am 14. Mai. Karten für Veranstaltungen sowie weitere Infos gibt es auf konzert-theaterdirektion.de oder Telefon 04221/1 65 65.

Müller, Leiter der Musikschule der Stadt Delmenhorst, ist aber auch noch in einer anderen Rolle zu sehen. Seine traditionellen Lesungen von Weihnachtsmärchen sorgen auch in diesem Jahr an den Adventssonntagen für viel Spaß bei Besuchern ab vier Jahren. Und das bei freiem Eintritt. An Heiligabend entführt er ab 14.30 Uhr noch einmal in die Märchenwelt.

60 Jahre Theater in Delmenhorst

„Wir sind froh, die Stadt auch weiterhin auf einem hohen Niveau beglücken zu können“, so die KuT-Geschäftsführerin. Und das seit mittlerweile über 60 Jahren. 1961 hatte ihr Vater Helmut Mayer die Konzert- und Theaterdirektion Delmenhorst ins Leben gerufen, im September desselben Jahres wurde das Theater „Kleines Haus“ eingeweiht. Seit 1976 leitet Mayers Tochter Ulrike Thümmel nach dessen Tod das Unternehmen.

Sanierungsprojekte 2024 und 2025

Und der nächste Schritt der „Frischzellenkur“ ist endlich in Sicht. Nachdem 2011 das Foyer neugestaltet wurde, steht nun die Sanierung des Saales an. Im November gab der Ausschuss für Kultur und Sport grünes Licht für eine Variante, die unter anderem eine neue Lüftungsanlage, mehr Barrierefreiheit und maximal 20 Rollstuhlplätze im Saal, automatische Türöffner sowie eine Photovoltaikanlage vorsieht. Geplant ist die Arbeiten 2024 und 2025, innerhalb von zwei verlängerten Sommerpausen von rund sieben Monaten, durchzuführen. Regulär ist das Theater von Juni bis September geschlossen. „Wir können mit einer verkürzten Saison leben, wenn es dann ab Mitte November weitergehen kann“, sagt Thümmel. Auch Dirk Wieting, Bühnenleiter beim Niederdeutschen Theater Delmenhorst, zeigt sich mit den Plänen zufrieden. „Es ist eine Lösung, mit der alle leben können. Und es ist weitaus besser, als das Theater zwei Jahre zu schließen.“