Florian Kirstein trocknet Mangokerne und Schalen, um gegen die Verschwendung von Lebensmitteln in Kolumbien vorzugehen. Fotos: pv
Crowdfunding

Mangos retten

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Bremen startet die Kampagne „fair gründen“ für angehende, sozial engagierte Unternehmer.

„Meine Motivation ist ganz einfach: Faire Produkte für alle anbieten“, erklärt Amara Comara. Er möchte sich für das Projekt „fair gründen“ bewerben. Hier können sich Menschen mit Projektideen bewerben, die nachhaltig das Leben im globalen Süden verbessern. Comara möchte seinen Fokus beispielsweise auf die Agrarproduktion in Westafrika richten.

„In Bremen gibt es viele Menschen, die sich unternehmerisch und sozial engagieren wollen und denen es nicht allein um Profit geht“, sagt Staatsrat Olaf Joachim. Für solche Menschen sei „fair gründen“ geschaffen worden. Dort gehe es darum, Lebensverhältnisse vor Ort zu verbessern und menschenwürdige Arbeit schaffen zu wollen.

Gegen Lebensmittelverschwendung

Florian Kirstein und seine Partnerin Yunaris Cerra wollen in Kolumbien gegen die Verschwendung von Lebensmitteln vorgehen. „Mangos oder Maracujas beispielsweise wachsen da wie bei uns Äpfel und wenn die Bedingungen nicht gut sind, werden Berge von Früchten weggeworfen“, erklärt Kirstein. Dies sei nicht nur ein Risiko für die Umwelt, sondern auch schlecht für die Einwohner, die dann keine Einnahmen erhielten. „Wir wollen uns überlegen, wie man die Früchte haltbar machen kann, zum Beispiel durch Trocknung oder der Herstellung von Öl.“

Yunaris Cerra und Florian Kirstein mit fertigen Maracujakernöl aus Subprodukten der fruchtverarbeitenden Betriebe.

Frank Riepe möchte eine Idee einreichen, bei der Plastik in Küstenregionen gesammelt wird. „Diese könnte man dann als künstlerische Skulpturen verarbeiten“, schlägt er vor.
Noch bis zum 28. Februar können sich für die Crowdfunding-Kampagne alle bewerben, die ein Sozialunternehmen im Globalen Süden planen. „Besonders angesprochen sind Gründungsinteressierte aus den Diaspora- Communities als Experten ihrer Herkunftsländer“, sagt Staatsrat Joachim. Bewerben können sich Einzelpersonen und Teams, die einen Bezug zu Bremen nachweisen können.

Crowdfunding Kampagne

Eine Jury wählt die aus den eingereichten Bewerbungen die Ideen aus. „Die Projekte bereiten sich dann auf die Crowdfunding-Kampagne vor, zum Beispiel durch professionelle Beratung bei der Planung und Umsetzung der Projekte“, erklärt Sabine Fröhlich vom Starthaus Bremen, das gemeinsam mit der Bremer Aufbau-Bank (BAB), der Senatskanzlei und der Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt das Projekt unterstützt.

In der Finanzierungsphase vom 2. bis 31. Mai haben die Projekte dann 30 Tage Zeit, Geld zu sammeln. Für jeden Betrag, den das Projekt in der Finanzierungsphase einsammelt, gibt es einen Bonus von 50 Prozent oben drauf, aber maximal 2.000 Euro. „Am 31. Mai findet das große Finale statt, wo die Ideen präsentiert werden und es einen Jury-Preis von zusätzlich 3.000 Euro zu gewinnen gibt“, sagt Fröhlich. Wer sein Projekt erfolgreich finanziert habe, also seine angestrebte Summe erreiche, erhalte die gesamte Fundingsumme und kann mit der Umsetzung seines Projekts starten.

Bewerbungen können hier eingereicht werden.

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