Geschäftsführer Andreas Berndt will Lloyd Caffee zu einer überregional besdeutsamen Marke aufbauen. Foto: Sebastian Siebert Geschäftsführer Andreas Berndt will Lloyd Caffee zu einer überregional besdeutsamen Marke aufbauen. Foto: Sebastian Siebert
Traditionsmarke

Lloyd Caffee auf neuem Kurs

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Was der Käufer des Bremer Traditionsunternehmens plant

„Ein gutes Produkt braucht eine gute Marke“, sagt Andreas Berndt. Vor drei Monaten hat der Hannoveraner Kaffee-Spezialist das Bremer Traditionsunternehmen Lloyd Caffee in einer wirtschaftlich schwierigen Situation übernommen, um es zu neuem Glanz zu führen.

„Lloyd war schon immer eine faszinierende Marke. Da kann man was draus machen“, meint Berndt, der auch Geschäftsführer der Hannoverschen Kaffeemanufaktur in Burgdorf ist. Zudem habe er nicht gewollt, dass Lloyd Caffee Teil eines großen Konzerns werde, um dann vielleicht ganz zu verschwinden.

Partnerschaft mit Werder Bremen

Stattdessen ist nun eine Marketingoffensive angesagt am Fabrikenufer im Bremer Holzhafen. Dazu zählt auch die Partnerschaft mit dem SV Werder Bremen, die in der vergangenen Woche verkündet wurde. Mit dem Vertrag, der zunächst bis 30. Juni 2028 läuft, sichert sich Lloyd Caffee das exklusive Liefer- und Ausschankrecht für alle Bereiche im Weserstadion.

Auch das bekannte Logo mit dem Kaffee trinkenden Kapitän vor der „Bremen“, einst Flaggschiff des Norddeutschen Lloyd, hat Berndt behutsam modernisiert. Jetzt soll es auf große Fahrt gehen, zu neuen Ufern mit neuen Verpackungen, Vertriebs- und Marketingstrategien sowie einem klaren Bekenntnis zu den hanseatischen Wurzeln. „Lloyd ist ein Botschafter Bremens“, erklärt er.

Vergrößerung des Sortiments

Nach der Übernahme soll Lloyd Caffee als eigenständiges Unternehmen fortgeführt werden. Aktuell sind 15 Mitarbeitende beschäftigt. Dazu zählt auch der bisherige Eigentümer Christian Ritschel. „Bremen ist und bleibt das Herz. Von hier aus wird Lloyd Caffee über die regionalen Grenzen hinaus wachsen“, kündigt Berndt an.

Die Grundlagen dazu müssten im Heimatmarkt gelegt werden. Dabei soll die Partnerschaft mit Werder helfen.
Als größten Schatz des Unternehmens bezeichnet der neue Chef die alten Rezepte. „Einige werden jetzt verwirklicht. Das Sortiment wird von 18 auf 34 Sorten anwachsen.“

Lloyd Caffee wurde 1930 im Bremer Viertel gegründet. Seit 2009 ist das Unternehmen mit Café und gläserner Rösterei im Holz- und Getreidehafen zu finden. Dort bietet es Kaffeeseminare und Barista-Schulungen an. Zwischen 2011 und 2022 zeichnete das Fachmagazin „Der Feinschmecker“ Lloyd Caffee fünf Mal als eine der besten Röstereien Deutschlands aus.

Der verarbeitete Rohkaffee stammt überwiegend von kleinen Familienplantagen in Südamerika, Afrika und Indonesien. Für die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards zahlt das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als die üblichen Marktpreise und sogar meist mehr als Fairtrade-Organisationen.

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