Fühlt sich fit für den zweiten Teil der Bundesliga-Saison: Milos Veljkovic. Foto: Nordphoto/Kokenge
Milos Veljkovic

Langeweile als Erfolgsrezept

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Warum Milos Veljkovic das Eisbad der Kältekammer vorzieht und sich keine großen Ziele stecken will.

Er war einer von nur zwei WM-Teilnehmern aus dem Werder-Kader, fiel dann im Trainingslager kurzzeitig aus und fühlt sich dennoch gerüstet für den zweiten Teil der Saison: „Ich fühle mich so gut wie noch nie“, sagt Abwehrspieler Milos Veljkovic vor dem Re-Start der Fußball-Bundesliga.

Der Besuch in einer Kältekammer in Basel während seines Urlaubs nach der Weltmeisterschaft mag zum Wohlbefinden beigetragen haben. „Dort war es sehr kalt“, berichtet Veljkovic. Viel kälter als ein Eisbad, das er alle zwei Tage bei Werder nimmt. „Man bekommt fast keine Luft mehr“, sagt der Serbe. Aber das sei eben gut für die Regeneration.

Abschalten in der Heimat

Erholung habe er nach der anstrengenden Hinrunde und der folgenden WM in Katar auch gebraucht. Deshalb verzichtete er nach dem Vorrundenaus auch darauf, durch die Welt zu fliegen und besuchte stattdessen seine Familie im Heimatdorf. Das Handy hatte er zwar dabei, aber draufgeschaut habe er nach eigenem Bekunden nicht sehr oft. „Dort ist so viel Natur, da vergisst man das“.

Trotz des frühen Ausscheidens der Serben zieht der 27-Jährige für sich eine positive Bilanz. „Es macht mich stolz, dass ich immer von Anfang an spielen durfte. Ich habe 100 Prozent gegeben“, sagt er. Mitgenommen für sich habe er, dass auf hohem Niveau Kleinigkeiten entscheiden, dass man in jeder Sekunde konzentriert sein müsse. „Man nimmt mit, dass man noch besser werden sollte“, meint Veljkovic.

Jede Woche besser werden

Das passt zu seinem Naturell. „Ich versuche jede Woche besser zu werden. Ich gebe immer alles, egal ob bei der WM oder im Pokal gegen einen Drittligisten“, erklärt er. Das klinge zwar langweilig, sei aber seine Mentalität. Und damit ist er ja auch in den vergangenen Jahren gut gefahren. Ausgerechnet nach Werders Abstieg schaffte er als Zweitligaspieler den Durchbruch in der serbischen Nationalmannschaft.

Vertrauen in junge Spieler

Die Diskussionen, ob die Breite in Werders Kader ausreicht, um nach einem guten ersten Saisonabschnitt auch die restlichen 19 Spiele erfolgreich bestreiten zu können, lassen Veljkovic kalt. Natürlich habe man nicht den Kader wie Bayern, Leverkusen oder Leipzig, aber: „In der Hinrunde haben die jungen Spieler ihre Chance genutzt, wenn sie reingekommen sind“, begründet er sein Vertrauen ins Team.

Für die eigene Zukunft will er keine besonderen Ziele definieren. „Ich will meine Leistung bringen und kann dem  Team hoffentlich helfen.“ Erfolgsrezept: „Hart arbeiten und von Spiel zu Spiel denken.“ Das klinge zwar ebenfalls langweilig, sei aber seine Einstellung.

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