Die überwiegende Anzahl der Vorschläge für den Wonnepark kam laut Fachdienst Stadtplanung von lokalen und regionalen Akteuren und Vorhabenträgern. Foto: Martina I. Meyer
Stadtentwicklung

Lokales Interesse ist groß

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46 Vorschläge zum Stadtentwicklungsprojekt Wonnepark

Die Pläne für ein mögliches Studentenwohnheim im Wollepark haben sich aus finanziellen Gründen zerschlagen. Alternativ will die Stadtverwaltung nun in dem Gebiet bezahlbaren Wohnraum für junge Menschen schaffen, die etwa in Ausbildung oder im Studium sind. Was noch fehlt ist jedoch ein Investor.

Ziel ist ein lebendiges Quartier

Bis zum Stichtag am 31. Dezember 2022 wurden für das Stadtentwicklungsprojekt Wonnepark 46 Vorschläge eingereicht. Der Wonnepark umfasst die durch den Abriss der Wohnblöcke Am Wollepark 1 bis 5 freigewordene Fläche – rund 14.000 Quadratmeter – zwischen Stedinger Straße und Nordwollestraße. Allerdings soll nicht das gesamte vorhandene Areal an einen einzigen Investor vergeben werden. Vielmehr soll durch zahlreiche Einzelprojekte ein lebendiges und vielfältiges Quartier entstehen.

Laut dem zuständigen Fachdienst Stadtplanung kam die überwiegend Anzahl der Vorschläge von lokalen und regionalen Akteuren, die nach eigenen Aussagen Delmenhorst gut kennen und die Stadt voranbringen wollen . Die Bandbreite der Ideen reicht von gewerblichen Angeboten über Genuss und Kultur bis zum Thema Gemeinschaft. Eine Vielzahl der Beiträge bezieht sich auf die Schaffung von Wohnraum mit unterschiedlichen Schwerpunkten: neben Wohnen für Studenten und Auszubildende wurden auch Mehrgenerationenhäuser, seniorengerechter und barrierefreier Wohnraum sowie Kurzzeitvermietung genannt. Ein anderer Vorschlag sieht Atelierwohnungen vor.

Unter den insgesamt 46 Beiträgen sind 28 Projekte, bei denen die Interessenten als Nutzer, Betreiber oder Investor auftreten wollen. Bei den übrigen 18 Beiträgen haben Personen Ideen und Impulse zur zukünftigen Nachnutzung der Fläche zwischen Stedinger Straße und Nordwollestraße eingereicht oder Interesse an einem Projekt gezeigt.

Noch während des laufenden Verfahrens hat die Stadtverwaltung bereits 15 Gespräche mit Interessenten geführt. Weitere Termine stehen bereits fest.

Stimmen aus der Politik

Die SPD sieht ein öffentlich getragenes Auszubildenden- und Studentenwohnheim weiterhin als richtige Lösung für den Wonnepark. Auch der DGB habe jüngst auf seinem Neujahrsempfang betont, dass die Schaffung von Wohnraum für Lehrlinge und Studierende in Innenstadtnähe eine Kernaufgabe der kommunalen Politik sei. Die SPD will sich hierfür weiter einsetzen.

Die FDP sieht sich sich dagegen aufgrund der Abkehr des Delmenhorster Bauvereins von der Investition in ein Wohnheim in ihrer Kritik bestärkt, dass unter den gegebenen Umständen ein solches Bauvorhaben eine Fehlinvestition gewesen wäre. So hätten die Liberalen bereits vor über einem Jahr von den Studierendenwerken in Bremen und Oldenburg übereinstimmend Ablehnung für eine solche Investition in Delmenhorst erfahren, da Zuschüsse dafür vorrangig an Heime in Hochschulstandorten vergeben werden und dafür in beiden Städten Bedarf bestehe.

„Für Delmenhorst ist eine solche Planung nur sinnvoll, wenn die Stadt selber auch Hochschulstandort ist“, so FDP-Pressesprecher Claus Hübscher. Er erinnert an den Vorschlag der FDP zur Gründung einer Hochschule oder Berufsakademie. Hübscher: „Möglicherweise kann unser Hanse-Wissenschaftskolleg die Patenschaft für eine solche Berufsakademie übernehmen.“

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